Salzig, rot und ganz
große Klasse: Die Pinot Noirs von IONA und
Creation!
In der kühlsten Ecke Südafrikas, dort
wo sich im eisigen Atlantik Wale unterhalten und man in den Weingärten
gelegentlich auf Pinguine trifft, wachsen die mitunter besten Pinots der
südlichen Hemisphäre.
Wenn in der sonst so streitbaren
Weinwelt das Wort Pinot
Noir fällt, herrscht im Allgemeinen eine schon fast
beunruhigende pazifistische Übereinstimmung. Man verneigt sich vor der Rebsorte
wie vor dem heiligen Gral und versieht sie mit Attributen, die sonst wenig im
eigentlich recht bildreichen und poetischen Vokabular der Weintrinker verloren
haben: ätherisch wäre ein Beispiel, sinnlich ein anderes, kurz man ringt nach
Worten, um ihr Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Die ursprüngliche
Heimat des Pinot Noir ist das Burgund, und weil die
sensible Sorte auch ein
Kind ihres Bodens ist und nebenbei die Kühle liebt, galt für
Puristen lange Zeit die Devise „hands off“ für alle Weine, die nicht aus ihrem
naturgegebenen Habitat stammten. Da Winzer allerdings nicht nur Wein
produzieren, sondern ihn zumeist auch gerne trinken, unterliefen viele dieses
Dogma und begannen ihrerseits Pinot anzupflanzen: in Deutschland, der Schweiz
und Österreich zum Beispiel, wo man sich langsam aber sicher dem französischen
Vorbild nähert, in Kalifornien, wo man Pinot üppiger und fruchtbetonter
interpretiert oder in Chile, wo ihm die Wärme seine Kanten nimmt und ihn
beizeiten zu gefällig werden lässt.
Glaubt man Bill Nanson, dem Autor
des besten Buches über das Burgund, werden die burgundischsten aller Pinots
außerhalb Frankreichs allerdings in Neuseeland und in
Südafrika
gemacht – womit wir bei Andrew Gunn von IONA und JC Martin von
CREATION
wären. Andrews Pinot steht exemplarisch für das, was passiert, wenn man in
Südafrika „cool climates“ radikal nützt. Hoch oben in den windigen Hügeln Elgins
genießt er eine extrem lange Vegetationszeit,
die es den Trauben ermöglicht, sukzessive filigrane Aromen einzulagern, ohne in
dieser langen Reifeperiode zu viel potenziellen Alkohol zu tanken. Das
Geschmacksprofil reicht dann auch von dunklen Fruchtnoten, über eine feine
orientalische Würze hin zu dezent floralen und erdigen Noten. Fast noch
beeindruckender ist allerdings die Struktur des Weins, seine eminente Frische, die
in perfekter Balance zu einer fast samtigen Textur und einem lebendigen und
kraftvollen Körper stehen.
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JC
Martins Pinotinterpretation
ist anders aber nicht minder spektakulär. Seine Pinotstöcke wurzeln nicht weit
entfernt von denen Andrew Gunns, doch tiefer unten und das im doppelten Sinne:
zum einen gehören sie mit zu den südlichsten Weingärten des Landes zum anderen
stehen sie fast auf
Meereshöhe und sind somit den extrem kühlen Winden des
Atlantiks ausgesetzt – dadurch verzögert sich auch hier die
Reife, doch insgesamt wirken seine Pinots voller, dichter und üppiger. Die
Geruch schlägt freilich einen ähnlich komplexen Bogen: dunkle Beeren stützen
sich auf ein wenig Vanille (ein paar Prozent neues Holz sind im Spiel), Pfeffer
und Leder, die Textur ist saftig und kompakt. JCs Pinot passt bestens zu Boeuf
Bourguignon und Barbecues, der Subtilität von Andrew Gunns IONA Pinot wird man
am besten mit festem Meerfisch und Geflügel (Gans passt brillant)
gerecht.
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Pinot Noir von Iona
...eminente
Frische,
die in perfekter Balance zu einer fast samtigen Textur und einem lebendigen und
kraftvollen Körper steht...
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und Creation, Ihr Paul
Seeberger
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