Eine Hommage an den Geist und die Kultur der unterschiedlichsten Menschen, die in Kapstadt am Fuße des Tafelberges in dem bekannten District Six lebten. Die Geschichten werden durch das Familienoberhaupt der Kleinjies Familie, Opa Joe oder auch Pa Joe, erzählt.
AKT I
Joes Haus im District Six wurde im Jahr 1976 mit Bulldozern zerstört-hier
lebte Joe mit seinen Brüdern und seiner Schwester als Teil einer 12-köpfigen Familie. In der Einführung stellt er zwei Brüder
seiner musikalischen Familie vor-Charlie und Bernie. Joe
reflektiert über den schmerzlichen Kontaktverlust mit den
restlichen Familienmitgliedern, speziell seiner talentierten
Schwester Ruth der Sängerin, einer begabten "Imitatorin" internationaler Stars. (Der
Bevölkerungsteil, der als "coloureds" bezeichnet wurde,
durfte nicht auf öffentlichen Bühnen auftreten aufgrund der
Apartheidsgesetze.)
Joe
zeigt dem Publikum Robben Island, wo der ehemalige Präsident Nelson
Mandela inhaftiert war- ebenso wie "Harry, die Strandloper"
(Autshumato).
Joe
stellt seine mit viel Selbstvertrauen ausgestattete Enkelin und
Drama-Studentin Genevieve, den jungen Maitre D,
Germandt, und
die junge Regieassistentin Kat vor. Mpumi, eine Freundin der
verstorbenen Frau von “Pa Joe” treffen wir in ihrem
wunderschönen Xhosa-Kleid. Mpumi stimmt ein Lied an, dass während
der Überseetourneen des “EOAN” Opern Ensembles die Stimmung
hob, da es an die Heimat erinnerte.
Der
Wachmann Ebenezer versucht den informellen Parkwächter Terry vom
Eindringen in das Theater zu stoppen. Terry beschwert sich, dass er für
das Parken des Busses vor dem Theater unterbezahlt wurde, gibt dem Publikum gleich einen authentischen lokalen und musikalischen
Leckerbissen von der Straße. "Wenn Du Sorgen hast zu
sterben …wirst Du sterben… Wenn du keine Sorgen hast zu sterben,
wirst Du auch sterben….. Warum also Sorgen machen?"
Terry
stimmt ein Lied an um das Publikum in Cape Town willkommen zu heißen
und beschreibt im Text bekannte Sehenswürdigkeiten Kapstadts.
Pa
Joe spricht über den Tafelberg (beschrieben von den ursprünglichen
Khoi-San Einwohnern als "Hoerikwaggo " oder auch "Berg
am Meer") und dem Cape Town Stadium, eine neue Attraktion,
seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2010, das von einem Hamburger
Architekten entworfen
wurde.
Enkelin
Genevieve unterbricht Joe im Referat und sagt sie könne den Song
"Waka Waka" besser singen als Shakira, die es in der
Eröffnungszeremonie der WM 2010 sang.
WAKA
WAKA
Metre Di Jerry erklärt die Gerichte des Buffets:
Cape
Malaisches Reisgericht “beyani” mit Aromen aus Indonesien,
Malaysia und Indien
Zartes
Rinderfilet mit Sauce Béarnaise oder Madagaskar-Pfeffersauce
Fangfrischer
Fisch mit einer Zitronen-Kapern-Sauce
Korma
Huhn und Garnelen-Curry vom Osten inspiriert (sehr mild) - ideal mit Reis
Frisches
Gemüse vom Kap
AKT II
Joe
kehrt auf die Bühne zurück. Er und Enkelin Genevieve haben
einen Kompromiss erreicht - Joe versprach, er würde alle Vorträge
über die Apartheid stoppen, wenn sie ihm dann zeigen könnte, was
sie an der Schauspielschule gelernt habe.
Mit
einer Einlage als eine – etwas burschikose - Kabarettistin überrascht sie ihren Großvater.
MEIN
HERR
Terry
kommt zurück und gesellt sich zu Genevieve und fragt nach Pa Joe.
Als dieser Terry erkennt, versucht er den Wachmann zu rufen, um Terry aus
dem Theater zu entfernen. Terry versucht Pa Joe zu überreden, dass
er den Bus für ein großzügiges Trinkgeld wäscht – dieses
errechnet er mit dem vierfachen des Waschgeldes für ein Auto und
einem “Gefahrenaufschlag”, da das Dach des Busses höher ist als
bei einem Auto.
Der
Wachmann eilt in das Theater und warnt Joe davor, dass ein roter BMW
wegen unerlaubten Parkens vor dem Theater abgeschleppt wird. Joe
realisiert, dass es sein Auto ist und stürzt hinaus, sodass Terry
nun die Show übernimmt und dem Publikium ein anderes Lied singt, das
Kapstadt gewidmet ist. In diesem Lied wird anderen südafrikanischen Städten ein gewisser Reiz zugesprochen, aber
das Lied kommt zu dem Schluss, dass doch Kapstadt die schönste
Stadt ist. KAPSTADT IST DER PLATZ FÜR MICH.
Eine
Frau von der Straße betritt das Theater und unterbricht die
Vorstellung mit den Worten "Herr Entertainer (Frank Sinatra), während ich draußen in der Kälte stehe, den Autos beim
Einparken helfe und versuche für uns ein Trinkgeld zu ergattern,
machst Du hier den großen Alleinunterhalter." Terry beruhigt sie und stellt sie dem Publikum als seine Frau Ruth vor und erzählt,
dass sie , als sie jung war eine große
Sängerin war.
Er ermutigt sie zu singen – sie lehnt beschämt ab und sagt, sie
könne nicht auftreten wegen ihrer ungepflegten alten Kleider. Er
singt: YOU
ARE SO BEAUTIFUL TO ME!
Ruth
schließt sich dem Spaß an und singt ein altes Lied, dass die
Arbeiter zur Maisernte ruft: VANAAND
GAAN DIE VOELTJIES KÖRING SNY -"Heute
Abend werden die Menschen Mais schneiden ... wer wird mit uns kommen".
Terry
und Ruth singen ein typisches Lied vom Kap (Januar/Februar/ März…)
und erklären dem Publikum, dass bei Ankunft der Sklaven am Kap
sie ihren Nachnamen nach dem Ankunftsmonat erhielten. So wurden sie
im 'Januar' z.B. Januar genannt - wenn sie im Februar ankamen,
erhielten sie den Namen 'Februar' usw.
Dies führt uns zu dem Lied: JANUAR, FEBRUAR, MÄRZ...
Joe
wirft nun einen zweiten Blick auf Ruth und sagt, sie scheint ihm
vertraut. Sie wendet vorwurfsvoll ein, dass sie mit niemanden
anderen vertraut sei außer mit ihrem Mann; Terry droht Pa Joe
spielerisch.
Ruth
bittet Joe um einen "Drink" - was möglicherweise darauf hinweist,
dass sie ein leider weitverbreitetes Alkoholproblem hat. Dies ist ein
historisches Problem in der Kapregion- ein Resultat des alten
"DOP"-Systems. Ein Teil des Lohnes der Landarbeiter wurde
in Wein bezahlt, was Akoholismus zur Folge hatte.
Joe
erzählt wie er seine verstorbene Frau Lydia am Strand in
Mozambique traf und sie dort in Windeseile geheiratet hat.
Doch sie war weiß- und er war "nicht-so-weiß" (Farbig
oder Coloured – wie die Mischlinge genannt wurden). Diese Ehen waren
zu dieser Zeit illegal im Apartheid-Südafrika, da die Regierung
diese Ehen als unmoralisch betrachtete. Die gemeinsame Tochter
Pamela, Genevieves Mutter, sah weiß aus, heiratete illegal
einen weißen Mann und ließ sich in Constantia nieder, einem
seinerzeit "weißen" Vorort . Wann immer Joe und seine Frau Lydia
besuchten, musste Joe sich als Gärtner tarnen und durch die
Hintertür als Letzterer verkleidet, seinen Besuch antreten. Seine Enkel liebten es, wenn er zur Begrüßung "Star Toffees"
mitbrachte.
In Memoriam an seine verstorbene Frau Lydia singt er das Lied :
DANCING ON MY OWN
Mpumi
kommt und tröstet ihn. Sie erinnert Joe an die Zeit, als sie und Lydia bei dem EOAN Opera Ensemble engagiert waren – dort lernten sie zum
Beispiel eine deutlichere englische Aussprache. Sie demonstriert
ihr Englisch und übersetzt dann auf Xhosa; die Schnalzlaute
und Sounds führen uns in den :
CLICK SONG und PATA PATA
(bekannt geworden durch Miriam Makeba).
Maitre
d 'Gerhardt weist darauf hin, dass Terrys Frau Ruth fehlt. Nun
beginnt die fieberhafte Suche nach dieser etwas schmuddelig uassehenden Frau von
der Straße. Die Gruppe ist auf der Suche und
die Bühne ist leer. Alarmiert durch den Lärm und die Hilferufe
erscheint Wachmann Ebenezer im Raum und versucht sich in dieser
chaotischen Situation ein Bild zu machen. Dem Pianist Bernie ist es
nun sehr peinlich, dass die Bühne vor versammelten Publikum leer ist und fordert den Wachmann auf, eventuell ein Lied zu singen und
spielt ein paar vertraute Melodien aus dem Repertoire der
verschiedenen farbigen Stämme. Der Wachmann scheint ihn zu
ignorieren und ist abweisend, als er plötzlich alle mit einem weiteren Lied überrascht. Dies ist die Bestätigung,
dass es viele außergewöhnliche Talente unter den Menschen in
Südafrika gibt und man vor Vorurteilen Abstand nehmen sollte.
NESSUM
DORMA
Gerhard
kommt zurück in den Raum und schließt sich Ebenezers Lied in
einer
musikalischen Vereinigung an. Mithilfe von Kultur soll dies die Versöhnung der
verschiedenen Menschen in Südafrika
darstellen.
Gerhard
sagt, er muss einen anderen Wachmann suchen. Dies versteht
Ebenezer falsch und denkt er müsse in das Eastern Cape (die
traditionellen Land der Xhosa) ohne Geld zurückkehren und singt ein
Lied darüber. Germandt klärt das Missverständnis auf
und stellt ihn als zukünftigen Sänger bei Richards an.
"I’CENTI"
Gerhard
berichte “Pa Joe” in aufgeregter Begeisterung von dem tollen
musikalischen Erlebnis mit Ebenezer. Pa Joe nimmt dies zur
Kenntnis, aber tadelt ihn mit den Worten, dass er genügend Familie
habe und bittet das Publikum, Germandt eventuell auf – und
mitzunehmen und ihn gut zu behandeln.
SOMEBODY TO LOVE
Dies
erinnert Joe and das afrikanischen Sprichwort: "Mein Kind ist dein Kind"
Ruthie
(die Frau des Parkplatzwächters) erscheint in einem festlichen
Abendkleid - sie hat sich offensichtlich in der Garderobe Zund in
das Theater geschlichen - und sagt: "Joe Kleintjies – hier
ist nun Ruthie Kleintjies". Joe ist sehr überrascht, seine
Schwester Ruth zu sehen, so wie in der
Vergangenheit.
Auf
die Frage von Joe, wo sie denn die letzten Jahre gewesen sei,
erklärt sie, dass sie harte Zeiten hinter sich hat. Sie war von
ihrer eigenen Familie abgelehnt worden,
weil sie nicht so aussah wie die anderen-also keine glatten Haare oder eine scharf geschnittene Nase besaß! Sie erklärt stolz, dass
sie dem San-Stamm angehören, die eine der ersten Nationen der Welt
waren.
Joe,
erkennt beschämend an, dass Apartheid in seiner eigenen Familie
stattfand und weißt darauf hin, dass seine
Schwester Ruth ihm wie eine Königin erschien, als sie die Bühne betrat.
Über ihr eigenes Leben reflektierend, in welchem sie Stars kopierte, eine Tradition
der "Farbigen" im Kap, da sie keine “weißen” Konzerthallen
oder Theater besuchen konnten, singt Ruth die beiden folgenden
Lieder.
I
WHO HAVE NOTHING / THIS IS MY LIFE
Nachdem
die Kleintjes Familie wieder glücklich vereint ist, erklärt Joe
dem Publikum, dass wir gerade Zeugen der verschiedenen Perspektiven
der Regenbogen-Nation (Südadfrika) geworden sind. Joe bittet das
Publikum, der Familie und Freunden von der Show zu erzählen, bittet jedoch darum, auf keinen Fall die Geheimnisse der Kleintjies Familie zu
verraten .