Von: Kimberly Gepkens
Mit Nomad hat man die Möglichkeit unterschiedliche,
afrikanische Länder zu bereisen und den Kontinent, die Kulturen und die
Menschen und Tiere ganz nah zu erleben und tolle Erfahrungen zu sammeln. Ich
habe mit Nomad eine 12-Tages-Tour von Kapstadt nach Windhoek gemacht und hatte
die Zeit meines Lebens. Camping in Afrikas Natur ist ein wahres Erlebnis.
Tag 7:
Der zweite Tag in Swakopmund
war vollgepackt mit Action. Die einen gingen zum Sky Diving, die anderen zum
Sand Boarding und Sarah*, Milena*, Martin*, Emily* und ich entschieden uns am
Morgen für einen 45-minütigen Kamelritt durch die Dünen. Mein Kamel, Moses,
hatte ich schon am Tag vorher getroffen und sofort in mein Herz geschlossen.
Jedes der Kamele hatte seine Eigenheiten. Das eine wollte schneller laufen, das
andere gar nicht und wieder ein anderes konnte nicht langsam genug sein. Auf
deren Rücken und nur von Dünen umringt, gerieten alle Probleme in den
Hintergrund. Danach nutzten wir die Zeit, um Swakopmund besser kennen zu
lernen, besuchten einen Handwerksmarkt und ließen die gesamte Umgebung auf uns
wirken. Am Nachmittag stand das nächste Ereignis an: zwei Stunden Quad fahren
durch die Dünen. Getränke und zwei Fotostopps waren mit eingeschlossen und
zusammen mit Sarah*, Milena*,
Martin*, Tim* und Jessica* raste ich durch die Gegend und wollte am Ende gar
nicht mehr vom Quad runter. Den Abend verbrachten wir wieder alle zusammen und
hatten eine Menge Spass.
Tag 8:
Damit wir uns nicht zu sehr
an den Luxus gewöhnten, ging es am nächsten Tag nach Spitzkoppe in ein
Buschcamp, wo die Toilette aus einem Loch im Boden bestand und Wasser und Strom
nicht zur Tagesordnung gehörten. Doch die Umgebung war wunderschön. Wir bauten
unser Zeltlager direkt am Fusse der riesigen Felsen auf, umringt von Afrikas
Natur und sonst nichts. Der Sternenhimmel war hier besonders gut zu sehen und
ich empfand es als eine der schönsten Nächte. Dort wurde eine Führung mit einem
Einheimischen angeboten, doch die meisten entschieden sich für einen
gemeinsamen Rundgang mit Norman, der uns einen Weg hoch auf die Felsen zeigte,
damit wir sicher hoch und vor allem auch wieder runter kamen. Ausserdem
erklärte er uns, wie sich die Gegend in den letzten Hundert Jahren verändert
hat und welche Bäume und Pflanzen uns umgaben. Am Abend begaben wir uns zu Fuss
zum Bridge Rock, von wo aus wir den Sonnenuntergang beobachteten. Der Name
kommt daher, dass die Steinformationen an eine Brücke erinnern. Nach einem
weiteren, wunderschönen Sonnenuntergang, wartete ein weiteres Highlight im Camp
auf uns. Zum Abendessen gab es dieses Mal Snook, der über dem Lagerfeuer
gebraten und geräuchert wurde, gefüllt mit Knoblauchbutter und dazu
Knoblauchbrot, Kartoffeln und Salat. Ein grossartiges Abendessen, das uns
wieder einmal zeigte, was man mit Campingausstattung so zaubern kann. Ein
schöner Abschluss für einen Tag mitten im Nirgendwo.
Tag 9:
An diesem Tag stand eine
besondere Begegnung an. Wir waren bei einem Himbavolk eingeladen, um ihre
Lebensart, Kultur und Sitten besser zu verstehen und daran teilzunehmen. Auf
dem Weg dorthin sahen wir Giraffen, Esel, Kühe und Ziegen. Beim Stammesvolk
angekommen führte uns ein echter Himba in die Mitte des Stammes, brachte uns
einige Wörter in seiner Sprache bei und erklärte ihre Kultur. So sagt man „moro
moro“ zur Begrüssung und „ondangi“ bedeutet so viel, wie Dankeschön. Die Frauen
kochten gerade als wir sie besuchten und es war sehr spannend ihren Lebensstil
genauer zu betrachten, doch ich fühlte mich auch ein wenig unwohl, denn ich
fände es nicht schön, wenn fremde Menschen in mein Wohnzimmer spazieren würden
und mich anstarren. Doch dies muss jeder mit sich selbst ausmachen. Harry* und
Jayden* spielten mit den Stammeskindern Fussball und auch wir Frauen waren von
den Kleinen ganz schön verzaubert. Nachdem wir uns alle ein wenig umgesehen
hatten, wurden wir in eine der Lehmhütten eingeladen. Dort zeigte uns der
Einheimische die selbsthergestellte Creme, die die Frauen des Himbavolkes als
Bodylotion benutzen. Jeden Tag cremen sie sich damit ein, anstelle zu duschen.
Eine kleine Dose wurde herumgereicht, damit wir die Bodylotion alle selbst
ausprobieren konnten. Diese besteht aus Tierfett und roten Steinen und ist
schwer abwaschbar. Dazu benutzen sie noch eine schwarze Creme, die als Parfüm
dient. Eine sehr interessante und seltene Erfahrung. Am Ende gab es noch einen
grossen Kreis, wo die Himbafrauen selbstgebastelten Schmuck verkauften.
Tag 10:
Kurz vor Tourende wurde es
noch einmal richtig interessant, denn wir verbrachten drei Tage im Etosha
Nationalpark mit Safaris, Wasserlöchern und wilden Tieren um uns herum. Direkt
bei unserer Ankunft starteten wir mit einer Safari. Ganz zu Beginn sahen wir
ein Giraffenskelett, diese war wohl einem Löwen zum Opfer gefallen. Kurz darauf
begegneten wir der ersten grossen Zebraherde, die uns in dem Park noch mehr als
nur einmal begegnen sollten. Irgendwann war es schon seltsam, wenn wir fünf
Minuten lang keine Zebras sahen. Ausserdem begegneten uns zwei Nashörner, was
bedeutete dass wir viel Glück hatten, denn laut Norman zeigen diese sich eher
selten, und auch Springböcke und Kudus waren in einer Vielzahl vertreten. Auf
dem Weg zum Campingplatz, wo wir nur zu Mittag essen sollten, sahen wir in
weiter Ferne einige Elefanten. Kurz darauf jubilierten wir, denn diese befanden
sich an dem Wasserloch, wo wir essen wollten. Während Norman und Servius das
Essen vorbereiteten, machten wir uns auf zum Wasserloch und tatsächlich fanden
wir fünf bis sechs Elefanten, Giraffen, Springböcke und einige Vögel direkt vor
unseren Augen wieder. Auf der einen Seite war dieser Moment atemberaubend und aufregend
und auf der anderen Seite machte sich das Verlangen breit, einfach auf einer
der Bänke Platz zu nehmen und diesen Moment zu geniessen und auf sich wirken zu
lassen. Die ersten zwei bis drei Stunden im Park und wir kamen aus dem Staunen
nicht mehr heraus.
Nach dem Mittagessen ging es wieder auf Safari und wir
konnten Elefanten, Nashörner, Zebras und viele andere Tiere aus nächster Nähe
betrachten. Ein Highlight an diesem Nachmittag war die Begegnung mit einem
Löwen. Begegnung ist zu viel gesagt, denn dieser befand sich in weiter
Entfernung unter einem Baum und verspeiste gerade ein Zebra. Einige unserer
Familienmitglieder hatten so gute Kameras, dass sie die Situation heran zoomen
konnten und somit die schwarz-weissen Streifen perfekt erkennbar waren. Um
sieben Uhr mussten wir in unserem Camp zurück sein, da es nicht erlaubt ist,
sich vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang draussen aufzuhalten. Nach dem
Abendessen machten wir uns auf den Weg zum Wasserloch, denn auch dieses Camp
hatte eines. Unser Warten wurde mit dem Besuch eines Nashorns belohnt.
Unglaublich dieser Moment, gemütlich am Wasserloch zu sitzen, Wein zu trinken
und auf die Tiere zu warten und sie dann beim Trinken zu beobachten. Hört sich
verrückt an, doch diese Situationen möchte ich nie mehr missen. Zwischendurch
schauten auch ein paar Schakale vorbei, dann ging es für uns ins Bett.
Tag 11:
Am nächsten Morgen ging es
wieder auf Safari, sobald die Tore öffneten. Auch dieses Mal hatten wir Glück
und es zeigten sich vor allem Elefanten, Giraffen und Nashörner. Unser Ausflug
führte uns zur Etosha-Pfanne, einem ausgetrockneten See, der sich über ein
meilenweites Gebiet erstreckt. Tipp: Mit dem Finger über den Boden streichen
und dann probieren. Es schmeckt salzig. Dieses Gebiet darf nur zu Fuss betreten
und nicht mit dem Wagen befahren werden. Danach ging es weiter auf die Suche
nach den wilden Parkbewohnern. Wieder konnten wir vom Weiten einen Löwen
beobachten. Langsam fand ich mich damit ab, dass ich wohl nicht die Gelegenheit
bekommen würde, dieses Tier mal von ganz Nahem zu sehen. Doch dann ertönte
leise die Stimme von Norman: „Löwe auf der rechten Seite!“. Wir befanden uns
gerade auf einer kleinen Brücke und direkt darauf lag ein riesiges
Löwenmännchen. Ein unbeschreiblicher Moment und noch heute sehe ich seine
Augen, wie sie starr auf uns gerichtet waren. Ein Stück entfernt befand sich
ein weiterer Löwe also fuhren wir dorthin. Dort angekommen, erhob er sich, kam
direkt auf Jimi zu und bahnte sich seinen Weg zu einem Wasserloch direkt an uns
vorbei. Am Wasserloch befanden sich Springböcke, Giraffen und Zebras. Alle
beobachteten, was der Löwe als nächstes tun würde und eine angespannte
Atmosphäre lag in der Luft. Doch Norman erklärte uns, dass der Löwe hier nichts
erbeuten würde, da ihn bereits alle gesehen haben und dass eine Gefahr für ihn
darstellen könnte.
Nachmittags stand eine weitere Safari an, für diejenigen,
die teilnehmen wollten. Die meisten der Familie wollten am Pool entspannen und
somit hatten Tess*, Sarah*, Martin* und ich Jimi ganz für uns alleine. Wir
begegneten an diesem Nachmittag unzähligen Giraffen, einem Nashorn und ganz zu
Beginn marschierte eine Elefantenherde in einer Reihe mit etwa 30 Elefanten an
uns vorbei, über die Strasse zum Wasserloch. Zwei weitere Highlights folgten.
Wieder begegneten wir einem Löwenmännchen, das direkt auf uns zu kam und an
Jimi vorbei lief und auf dem Weg zurück zum Camp kamen wir an zwei Schakalen
vorbei, die direkt an der Strasse saßen und heulten. Abends hatten die meisten
der Nomad Familie eine Nachtsafari gebucht. Diese führte zu einem Wasserloch,
wo wir auf etwa sechs Nashörner, einen Elefanten und zwei Löwen trafen. Die
Tiere am Tag zu sehen, ist etwas Besonderes, doch bei Nacht wirken diese
Momente noch einmal ganz anders. Sarah*, Milena* und ich verbrachten meinen
letzten Abend bis in die Nacht am Wasserloch, wo sich uns mehrere Elefanten,
Giraffen und Nashörner zeigten.
Tag 12:
Mein letzter Tag begann mit
einer weiteren Safari am Morgen in Richtung Ausgang. Es wirkte als würden Nashörner,
Elefanten, Zebras und Löwen zusammen kommen, um uns Auf Wiedersehen zu sagen.
Natürlich war das nur eine Illusion, aber eine Schöne. Sobald wir Etosha
verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Windhoek. Unterwegs stoppten
wir an einem Handwerksmarkt, wo sich jeder mit Mitbringseln ausstatten konnte.
Als wir die Stadt erreichten, machten wir mit Jimi eine kleine Stadtrundfahrt
und Norman erklärte uns ein paar historische und allgemeine Fakten zu Windhoek.
Danach hatten wir eine Stunde Zeit uns die Stadt anzusehen. Als wir wieder
zurückkehrten, ging es weiter zur Lodge, wo alle Mitglieder der Nomad Familie
schliefen, ausser mir, denn meine Reise endete hier. Am Abend gingen wir noch
gemeinsam in Joe’s Beerhouse essen, wo ich mir eine Fleischplatte mit Kudu,
Springbock, Zebra, Antilope und Krokodil bestellte. Sehr köstlich. Danach wurde
es ziemlich traurig. Ich musste meiner Familie Tschüss sagen, doch wir haben
uns versprochen, dass es nicht das letzte Mal gewesen war, dass wir uns gesehen
haben.
Insgesamt habe ich tolle
Erfahrungen gesammelt, viele Eindrücke gewonnen und allgemein die Zeit meines
Lebens erlebt. Ich kann eine Tour mit Nomad nur empfehlen. Sie bieten Touren
durch ganz Afrika an. Und die Best of Namibia Tour, die ich gemacht habe, war
atemberauben und etwas ganz Besonderes, doch wer die Zeit und das Geld hat,
sollte die Tour bis zu den Viktoriafällen machen, wo sie normalerweise endet.
Daumen hoch für diese tolle Zeit.
*Namen geändert
No comments:
Post a Comment