Friday, July 26, 2013

Kondom? Nein Danke!

Jugendliche aus der Provinz Gauteng haben lieber ungeschützten Sex. Das geht aus einer neuen Studie des Ministeriums für soziale Entwicklung hervor, in der die Ursachen für Jugendschwangerschaften ermittelt wurden. Die Sprecherin des Ministeriums, Nandi Mayathula-Khoza, warnt, Schwangerschaften im jugendlichen Alter bildeten "ein schwerwiegendes Problem" in der südafrikanischen Gesellschaft.

 „Schwangere Schülerinnen schaffen es nach der Geburt in der Regel nicht zurück auf die Schulbank“, warnt die Sprecherin. „Das führt letztlich zu einer erhöhten Arbeitslosenrate und zu mehr Kriminalität.“ Mayathula-Khoza betont, dass vor allem die moralischen Sexualvorstellungen unter den Jugendlichen von der Regierung angepeilt werden sollten. Unter den jungen Menschen sei der Wunsch nach einer Vielzahl an Sexualpartnern groß. Auch die Experimentierfreude unter den Schülern müsse moralisch eingedämmt werden, so die Sprecherin.

Die Studie wurde als Teil einer landesweiten Umfrage unter mehr als 500 Schülern durchgeführt. Die Befragtren waren zwischen 13 und 18. Auch in den Zahlen spiegelt sich die Abneigung gegenüber Kondomen wider: Das Bildungsministerium schätzt, dass 2011 landesweit etwa 94.000 Schülerinnen schwanger wurden.

Doch das Gesundheitsministerium der Provinz Gauteng ermittelte auch positive Entwicklungen. 2011 wurden nur 4217 der insgesamt 1 040 760 Schülerinnen in Gauteng schwanger. Drei Jahre zuvor waren es noch 4874 Schülerinnen unter 953 170.

Trotz dieser positiven Entwicklung in Gauteng sollte die Regierung in Sachen Jugendschwangerschaften unbedingt am Ball bleiben, rät Mayathula-Khoza. Auch Gesundheitsminister Aaron Motsoledi betont, dass junge Frauen besonders geschützt werden müssten. Immerhin liegt die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Ansteckung bei jungen Frauen vier bis acht Mal höher als bei jungen Männern im gleichen Alter. Landesweit seien 28 Prozent aller Schülerinnen mit dem Virus infiziert. Dagegen sind gerade einmal vier Prozent der männlichen Schüler mit HIV infiziert.

Der Sprecher der oppositionellen Democratic Alliance (DA) in Gauteng, Khume Ramulifho ist der Meinung, dass Jugend-Schwangerschaften vor allem das Ergebnis der schlechten Aufklärung seien. An den Schulen müsse gezielt gegen diese Entwicklung vorgegangen werden.

Foto: Gary van der Merwe/Aochiworld unter der Creative Commons Lizenz http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Niki_K

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