Thursday, August 20, 2015

Whale Watching, Affen und ein Trampolin – ein tierischer Ausflug am Kap

“Guck mal, ich kann von hier aus schon die Affen sehen. Der eine springt da in seinem Käfig von Baum zu Baum!”

Wir machen heute einen Tagesausflug mit meinem Freund Marc, der uns mit Frau und Sohnemann aus Deutschland besucht. Auf dem Urlaubsplan für heute stehen Affen und Wale. Ein tierischer Ausflug! Vor uns liegen die imposanten Berge von Somerset West, knapp 40 Kilometer östlich von Kapstadt. Neben Weinfarmen und einem nahegelegenen Strand lohnt sich hier ein Besuch von “Monkey Town”, einem Affengehege direkt an der Hauptverkehrsstraße Somersets. Bei knapp über 25 Grad haben wir heute optimale Voraussetzungen für einen kleinen Road Trip.
Neben dem Parkplatz fällt der Road Trip-Runde zunächst ein großes Trampolin vor dem angrenzenden Restaurant auf. “Komm, das MÜSSEN wir jetzt erstmal ausprobieren!” fordere ich meinen Besuch auf. Und schon schnappen wir uns unsere Kinder. Denn zu jung oder zu alt kann man für ein Trampolin nie sein. Eine etwas ältere, südafrikanische Frau gesellt sich sogar noch zu uns aufs Trampolin. Ein Riesenspaß für alle!

Nach einigen Minuten Rumgehopse auf dem Trampolin kann es dann endlich zu den Affen gehen. Die Affenschreie können wir bereits vor dem Monkey Town-Eingang deutlich hören. Die Tiere leben hier draußen in einem abgesperrten Gehege. Auf einem eingezäunten Weg zwischen den einzelnen Käfigen gehen wir durch dieses Gehege, mit Kinderwagen und Babytaschen im Schlepptau.

Die ersten Affen lassen auch nicht lange auf sich warten. Sie sind Menschen gewohnt und lassen sich daher von der Begeisterung unserer Kinder nicht anstecken. “Für die Jungs ist das ja mal ein Heidenspaß.” stellt die Frau meines Freundes bereits nach den ersten affigen Gesellen fest. Wobei wir bei einigen der Affen froh sind, dass sie hinter Gitter sind, da wir es mit ihren Krallen und Reißzähnen nicht aufnehmen wollen würden.

Und die monkeys machen heute zumeist das, was auch wir Menschen bei dem Wetter am liebsten tun: Faulenzen und den Pelz in die Sonne halten. “Schau mal, der da kratzt sich sogar am Hintern.” Dass wir direkt vor ihm auf der anderen Seite des Zaunes stehen, stört ihn recht wenig. Das zeigt wohl deutlich, dass der Affe der nächste Verwandte von uns ist.

Doch in Monkey Town leben nicht nur Affen. An der nächsten Ecke warten bereits weitere tierische Gesellen auf uns. Es scheint, als würde der Fasan des Hauses eine intensive Unterhaltung mit den vor ihm gackernden Hühnern führen. Die federigen Zweibeiner kommen allerdings nicht so gut mit den Affen aus und leben deshalb abgetrennt von ihnen, wie wir auf einem der Schilder vor den Käfigen lesen können.

Weiter gehts. In den kleineren Käfigen vor uns können wir weitere Vögel ansehen. Direkt nebeneinander leben etwa ein Ara und ein Kakadu. “Polly will nen Keks.” Ich versuche, mit den beiden eine Unterhaltung zu starten. Vor lauter Aufregung beißen die beiden in ihre Gitterstäbe und krächzen zurück. Vermutlich haben sie sich aber nur über mich lustig gemacht! Auch der Schwan auf der anderen Seite des Weges möchte nun seinen Senf dazu geben.


Bevor die Vögel sich noch alle gegen mich verschwören, gehen wir mal lieber weiter. Nun haben uns die Affen wieder, vertraute Gesichter. “Chelsea, stell dich mal vor den Käfig, damit ich ein Foto machen kann.” Hinter ihr ein neugieriger Affe. Hierhin kann man mit gutem Gewissen einen Familienausflug unternehmen.

Wer möchte, kann sogar einige der Tiere streicheln. Für unseren ersten Stop auf unseren Road Trip soll es das aber gewesen sein. Wir wollen schließlich heute auch noch Wale sehen. Und das sind noch einmal knapp 100 Kilometer. Also ab ins Auto und wieder auf den Highway.
Der Weg führt uns über die Bergkette hinter Somerset West. Je höher wir fahren, desto faszinierender ist die Aussicht. So halten wir nach einigen Minuten bereits wieder an einer Aussichtsplattform an, um den Ausblick auf die Landschaft auf uns wirken zu lassen. Die Gegend um Kapstadt ist ja für seine atemberaubenden Panoramen berühmt, doch ist es jedes Mal aufs Neue faszinierend.

Weiter gehts Richtung Hermanus, DEM Whale Watching-Ort an der Südwestküste Südafrikas. Wer Wale beobachten möchte, für den gibt es nur einen Ort dafür, Hermanus. Hermanus ist eine kleine Stadt an der Küste, die vom Waltourismus lebt. Auch das Küstenpanorama von Hermanus wird unsere Touristen aus der Heimat nicht enttäuschen. Und noch haben sie nichts von den Tieren gesehen.

Wir finden direkt einen Parkplatz an der Küste. Auf der einen Seite, es geht leicht bergab, sehen wir auf den Ozean hinaus. Neben uns reihen sich bereits zahlreiche Restaurants und Cafés aneinander54 Auf einmal ertönt ein lauter Ton, jemand bläst in ein Horn. “Das ist der Whale Crier, der schlägt  immer Alarm, wenn Wale vor der Küste zu sehen sind.” So weiß jeder gleich, wenn es was zu sehen gibt  Wir sprinten also sofort an die Klippe. Und tatsächlich, vor den Bergen bewegt sich etwas. Eine Walflosse ist bereits zu sehen. Das gemeine Touristenvolk zückt die Kameras und Handys, um den Wal einfangen zu können. Doch ganz so einfach ist es nicht, in dem Moment den Auslöser zu drücken, wenn Moby Dick sich blicken lässt. Doch die Schwanzflosse ist schonmal dokumentiert.

Wir gehen den Wanderweg an den Klippen entlang und entfernen uns ein wenig von den mit Touristen übersäten Plätzen vor den Restaurants. Vor uns die Berge von Hermanus, rechts der Ozean. Auf einer Bank holen wir uns unseren kleinen Picknickkorb heraus und warten auf den Wal. Doch zunächst springt ein anderes Tier aus dem Gebüsch. “Uahh, was ist denn das? Sieht aus wie ne Mischung aus nem dicken Hamster und nem Murmeltier. Das, was da aus dem Gebüsch gelaufen kommt, ist ein Dazzie. Auch die Dazzies leben hier entlang der Klippen in Hermanus.

Während wir uns wieder unserem Picknick widmen, lässt sich auch der Wal wieder blicken. Er springt mit seinen Flossen aus dem Wasser und lässt es ordentlich spritzen. Zu Whale Watching-Hochzeiten im August und September können hier oft mehrere Wale gleichzeitig bestaunt werden. Heute ragt bisher ein Genosse aus dem Ozean.

Und so schauen wir uns das Spektakel noch eine ganze Weile an, bevor wir später noch etwas durch die Stadt schlendern, so dass sich die Touristen unter uns in der Mall direkt an der Küste ein paar Souvenirs und meine Frau und ich uns einen Burger holen können. So können wir gestärkt die Heimreise nach Kapstadt antreten können.
Whale Watching Hermanus
Hermanus ist eine 32.000 Einwohner zählende Stadt 120 Kilometer südöstlich von Kapstadt. Jedes Jahr können hier in der Walsaison zwischen Juni und November Wale beobachtet werden. Der Whale Crier lässt die Besucher durch Blasen eines Hornes wissen, wenn er einen Wal gesichtet hat. Ende September findet in Hermanus zudem das alljährliche Wal-Festival statt, mit zahlreichen Veranstaltungen rund um den Wal.

Monkey Town
Monkey Town liegt direkt am Highway N2, der 40 Kilometer entfernt in Kapstadt beginnt. Das Gehege bietet Platz für 230 Primaten sowie zahlreiche Vögel und wurde von Roseline Grobler gegründet, die vor 20 Jahren ihren ersten Affen adoptiert hat. Seitdem folgten 270 weitere Primaten. Mit Monkey Town wollte die Gründerin den Affen einen geeigneten Lebensraum bieten und der Öffentlichkeit die Möglichkeit, Affen innerhalb ihres Lebensraums anschauen zu können. Monkey Town soll Erwachsene und Kinder über die Lebensweise der Affen informieren.

Tipps
Wer die Region um Kapstadt besucht, für den sollte eine Fahrt nach Hermanus auf dem Programm stehen. Zu der unglaublich facettenreichen Tierwelt Südafrikas gehören die Wale mit Sicherheit dazu. Ausreichend Wale sind allerdings nur im südafrikanischen Winter und Frühling zu sehen, mit den besten Chancen im August und September. Da Somerset West genau auf dem Weg liegt, bietet sich ein Besuch von Monkey Town an. Ein perfekter Ausflug für die ganze Familie.
Anschriften und Kontakte
Monkey Town
Mondeor Road
Somerset West
Cape Town, 7130
Telefon: 021 858 1060
Website: http://www.monkeys.co.za/
Hermanus
New Harbour
Hermanus, 7200
Website: http://www.hermanus.co.za/whale-watching
Mehr von Jo Weber gibt es in seinem ebook “joweberamkap – Meine Auswanderergeschichten aus Kapstadt” auf Amazon.de:

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