Während der 20-minütigen Überfahrt lässt sich ein herrlicher Blick auf die Bucht genießen und das Tafelbergmassiv ist in seiner gesamten Ausdehnung sichtbar.
Im kleinen Hafen der Insel begrüßen uns erst einmal ein paar Robben, die sich gemütlich auf den Hafenbefestigungen sonnen.
Nachdem unsere Gruppe das Boot verlassen hat, sollen wir uns zu den Bussen begeben. Im Eintrittspreis enthalten sind nämlich nicht nur die Bootstour und eine geführte Tour durch das Gefängnis für politische Gefangene: Los geht es mit einer 45-minütigen, kommentierten Busfahrt über die Insel. Da es auf der Insel viele verschiedene Dinge aus verschiedenen Epochen zu entdecken gibt, freute ich mich auf diese Tour. Leider war sie an vielen Stellen etwas enttäuschend.
Unser Guide wirkte, als ob sie ihren Text auswenig gelernt hätte. Es fehlte einfach an Emotionen.
Außerdem wurden wir regelrecht an den verschiedenen Orten vorbei getrieben.
Einer der historischen Friedhöfe, die wir leider nur aus dem Bus heraus betrachten konnten. |
Das Haus Robert Sobukwes, der hier sechs Jahre in Einzelhaft lebte. |
Die Hundezwinger für die Wachhunde in direkter Nachbarschaft zum Haus. Die Hunde wurden hier auch zum Töten abgerichtet. |
Auch sonst war die Bustour informativ und durchaus interessant, aber einfach zu kurz und lieblos. Eine Viertelstunde mehr und zusätzliche Zeit an den einzelnen Etappen hätte hier schon viel ausgemacht.
Die Mothercity mal in ganz klein. |
Er führt uns zunächst in eine Gruppenzelle und berichtet über die Zustände und das Leben im Gefängnis.
Sein Vortrag ist interessant und sehr vielfältig, wenn auch wieder etwas emotionslos. Es mangelt insgesamt an Begeisterungsfähigkeit. Natürlich geht es um ernste Themen, aber auch diese lassen sich interessant vermitteln.
Blick in eine der Gruppenzellen |
Der Außenhof, im Hintergrund ein Wachturm. |
Er zeigt uns den Innenhof, in dem Mandela auch einen kleinen Garten angelegt hat und erzählt über die alltägliche Interaktion zwischen Wächtern und Gefangenen und Gründe für die Inhaftierung.
Es mangelt also keineswegs an Informationen, die Tour enthält viele interessante Details. Aber es wirkt alles lieblos und nur bedingt durchdacht. Nach dem Ende der Führung haben wir noch eine halbe Stunde auf unser Boot gewartet, die wir im Hafen verbringen sollten. Es wäre besser gewesen, wenn wir die nähere Umgebung zu Fuß hätten erkunden können.
Blick in den Innenhof, rechts der kleine Garten, den Nelson Mandela angelegt hat. |
Zurück an der Waterfront |
An sich empfiehlt es sich schon, Robben Island zu besuchen.
Allerdings finde ich den Preis von 300 Rand für das, was uns geboten wurde, etwas zu hoch. Dabei wären nur Fehler im Detail zu beheben, um vieles besser zu machen. Fragt man jedoch Bewohner Kapstadts, bestätigen diese einstimmig, dass die Probleme seit Jahren unverändert bestehen.
Schade um so ein bedeutendes Stück Geschichte!
Dennoch sollten Kapstadt-Besucher einmal hier gewesen sein. Robben Island gehört zu Kapstadt wie der Tafelberg und bietet interessante Einblicke, trotz vieler Mängel.
Alle Infos zu Touren und Ticketverkauf gibt es hier!
Von: Johannes Huland
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