Dass die 20 000 Zuschauer im Jahr 2008 im Madison Square Garden beim Konzert des Marathon - Pop - Stars Neil Diamond amerikanisch - laut völlig aus dem Häuschen sind, wie man auf der CD Hot August Night / NYC hören kann, liegt auf der Hand. Der seit 1966 fast ununterbrochen im großen internationalen Musikgeschäft tätige Super - Star ist aus Brooklyn, NY und nicht nur in den USA sondern weltweit bekannt wie nur wenig andere Musikgrößen, wenn man den Schaffenszeitraum berücksichtigt. Nie im Leben hätte ich jedoch geglaubt, dass die ziemlich konservativ aussehenden etwa 37 000 Besucher im zugegeben doch ziemlich fern gelegenen Kapstadt gleich beim dritten Song Cherry, Cherry aufstehen. Und nicht nur dafür. Natürlich auch für Sweet Caroline, I'm a Believer und Kentucky Woman. Diese Ohrwürmer haben mich und meine Generation - die auch seine ist - in den fruehen Jahren auf Trab gehalten und offenbar Südafrikaner auch. Kein Tanz, keine Party ohne ihn, so war das damals. Dazu hören wir weitere durchweg wunderbar eingängige Titel aus dem Repertoire des Künstlers. Wer kennt nicht I am I said und hat sich über den scheinbar merkwürdigen Titel gewundert. Oder Holly Holy.
Dieser Mann ist unglaubliche 70 Jahre alt und liefert mit seiner 14 - koepfigen Band fuer zweieinhalb Stunden eine prächtig zusammengestellte tausend Sinne und Gefuehle weckende Show ab. Wenn ich nicht irre, war er der Erste, der einem Konzert einen nicht nur von der Pop - Band sondern auch von klassischen Musikern zelebrierten Prolog voranstellte. Der aus der ursprünglichen Hot August Night - Show im Greek Theater in Los Angeles aus 1972 ist zusammen mit allen damals gespielten Songs der größte Erfolg seiner weit über 100 Millionen verkauften Platten. Welcher Art auch immer ein Leid ist, wie groß die seelischen Schmerzen sein mögen, nach dem Hören dieses Albums oder der aktuelleren Version aus New York ist man geheilt und frei. Ganz bestimmt.
Die großen Plattenerfolge bleiben in den 80er und 90er Jahren zwar aus, dafür laufen seine Konzerttouren weiter gut. Großen Erfolg erringt seine Musik für den Film Jonathan Livingston Seagull, während der Film selbst floppte. Ziemlich neu ist der Song Hell Yeah, sein musikalischer Lebenslauf und wer will, kann auch aus der einen oder anderen Zeile etwas für sein Leben raushören.
Klaus D. Scheurer
No comments:
Post a Comment