Hony soit qui mal y pense.
Im ersten Moment wirkte der Raum auf mich protzig und mit zu vielen Tischen versehen. Das ist auf ein irritierendes Photo zurückzuführen, das ich einmal sah. Nein, man saß hier sehr angenehm und die Nachbarn waren ausreichend weit entfernt. Der von uns ausgewählte Wein war gut und erstaunlich günstig, wenn ich die Umgebung bedenke. Das 4 - Gang - Menü schmeckte gut bis sehr gut, war jedoch hoffnungslos überteuert. Das war aber vollkommen in Ordnung, da die Vier es lieben, teuer und in solchen Häusern essen zu gehen. Und vor allem: Sie haben nicht an jedem Blatt Salat oder Stück Fleisch rumkritisiert und lauthals an vergangene Fressorgien erinnert, die selbstverständlich alle besser und billiger waren. Nein, wir haben uns nett und angenehm unterhalten und uns sehr wohlgefühlt. Oh, ich war so dankbar, weil mir das den Abend verdorben hätte.
Wer das nicht zahlen will, sollte eben nicht kommen. Im übrigen ist die ganze Chose des Essens und Trinkens hinsichtlich Geschmack und Preis ohnehin eine höchst subjektive Angelegenheit.
Zu meinem Erstaunen dachten die noch nicht ganz Älteren dasselbe wie ich, dass nämlich die gute Live Jazzmusik von einem Quartett manchmal störte, wenn man wie wir an einem großen Tisch sitzt. Sogar beim Zahlen - selbst unter Freunden oft eine heikle Angelegenheit - hat jeder klaglos seinen Obolus hingeblättert und den von mir - vermutlich zu hoch - eingesetzen Tipp unbesehen akzeptiert.

Klaus D. Scheurer
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