Als Badestrände eignen sie sich nur für kurze Zeit im Jahr, denn meist pfeift einem hier die mächtige Brise Sand um die Ohren und der ungestüme Wellengang spült einem das Meerwasser in die Augen.
Jedoch ist genau diese Brandung ein Paradies für Surfsportler. Im Surferjargon nennt man den Wellengang Swell und bei einem Gespräch mit einem leidenschaftlichen Surfer schwärmt er geradezu vom Winterswell also genau den rauen, kalten Wellen, die so eindrucksvoll und geräuschintensiv brechen und eben in der südafrikanischen Winterzeit an die Küsten rollen.
John kommt aus Kapstadt und surft seit er 14 Jahre alt ist. Er erklärt jedoch, dass er kein typischer Wellenreiter ist, sondern Bodyboarder. Das ist ein etwas anderer Surfstil, denn man bleibt auf seinem Surfbrett liegen. Zwinkernd fügt er hinzu: „Die besten Dinge im Leben macht man liegend.“ Um sich und das Brett besser kontrollieren zu können, trägt man besondere Schwimmflossen, die kürzer und fester sind als Taucherflossen. Zur Ausrüstung gehören ein Neoprenanzug und natürlich das Surfbrett, welches aus einem bestimmten wasserdynamischen Schaum gegossen wird.
„Gelernt habe ich das Bodyboarden vom damaligen Freund meiner Schwester, er war professioneller Surfer, aber jedem der es lernen will, würde ich empfehlen in einer Surfschule anzufangen. Die meisten bringen einem sowohl das im Stehen Surfen, sowie auch das Bodyboarden bei.“
John erklärt, dass es viel zu gefährlich sei, es alleine zu probieren, besonders Sandbänke oder Gegenströmungen seien nicht zu unterschätzen.
Trotzdem sieht er im Surfen einen romantischen Aspekt, der Ozean fasziniert ihn und er schwärmt in jeder freien Minute von dem perfekten Ritt. „Man bekommt ein unglaubliches Hochgefühl, wenn man von der Welle getragen wird.“
Sein Lieblingsplatz zum Surfen ist Schaapeiland an der Westcoast, aber auch Llandudno und Glen Beach seien tolle Stellen zum Bodyboarden, denn hier seien die Wellen zu hohl für aufstehende Wellenreiter und deshalb sei es dort nicht zu überlaufen.
In Südafrika hat sich eine beachtliche Surfszene kultiviert, die einige professionelle Surfer hervorgebracht hat. Diese müssen internationalen Vergleich nicht scheuen.
Jährlich werden größere und kleinere Surfwettbewerbe initiiert und zum Beispiel ist der Kumba West Coast Classic ein sehenswertes Spektakel für jeden, der die Profis in Aktion bestaunen will.
Wer diesen Sport selbst ausprobieren will sollte sich an Surfschulen wenden, die oft direkt an den Stränden zu finden sind. Die Ausrüstung kann dort ausgeliehen werden und man bekommt einen erfahrenen Lehrer zur Hand. Als Tagesausflug für Kapstadturlauber lohnt sich ein Surfkurs ganz sicher, denn schon bei den ersten kleinen Erfolgen steckt einen die Euphorie des Wellenreitens an.
Bei seinen ersten Surfversuchen sollte man eines auf keinen Fall vergessen: Sonnencreme auf die Nase! Denn sonst fällt man beim abendlichen Einkehren in die Strandbar sofort als „Grommet“ (surf. für Neuling) auf.
Lucie Michel
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