Mindestens
400 Soldaten hoben vergangene Woche in Südafrika ab, um das Militär in der
Zentralafrikanischen Republik zu unterstützen. Dort versuchen Rebellen seit
zwei Wochen, die Regierung zu stürzen.
Die südafrikanischen Truppen sind in der Hauptstadt Bangui stationiert.
Am Sonntag bekräftigte ein Sprecher der Südafrikanischen Streitkräfte (SANDF)
erneut die Rolle der Friedensmission. Es gelte die Hauptstadt als strategisches
Zentrum des Landes und Sitz der Regierung zu schützen. Die Zentralafrikanische
Wirtschaftsgemeinschaft verurteilte die Kämpfe. Neben Südafrika, sandten mehrere
Mitgliedsstaaten der Zentralafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ihre
Soldaten, darunter der Tschad, die Republik Kongo und Kamerun. Der ehemalige
Kolonialherr Frankreich kündigte an, kein Militär für eine Friedensmission
schicken zu wollen.
Friedensgespräche
Laut eigener Aussage, hätten es die Rebellen
nicht auf die Hauptstadt abgesehen. Von Präsident François Bozizé verlangen sie
dennoch den sofortigen Rücktritt. Bozizé putschte sich 2003 mit Hilfe des
Militärs selbst an die Macht. Am Dienstag will er die Rebellen in Brazzaville,
der Hauptstadt des benachbarten Gabun, zu Friedensgesprächen treffen. Papst Benedikt
XVI. äußerte die Hoffnung, dass die Verhandlungen einen weiteren Bürgerkrieg in
Afrika verhindern.
Stationiert bis 2018
Südafrikas Präsident Jacob Zuma sieht die
Mission als Langzeitprojekt. Das Mandat der 400 Soldaten läuft bis März 2018.
Auch in andere Krisengebiete entsandte Südafrika in den vergangenen Jahren
insgesamt 2.100 Soldaten, darunter die Demokratischen Republik Kongo und der Sudan.
Mit der jüngsten Mission erfülle Südafrika laut Zumas Sprecher seine
„internationale Verpflichtung gegenüber der Zentralafrikanischen Republik“.
Autor Markus Schönherr
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