Monday, July 28, 2014

Demokratie in Bildern



Von: Kimberly Gepkens


 
Kunstmuseum oder eine Galerie besuchen? Die meisten verbinden damit nichts Positives, sondern einen trockenen und langweiligen Tag. Doch Kunst muss nicht immer das gemalte Bild sein. Kunst kann auch anders dargestellt werden. Die Südafrikanische Nationalgalerie ist ein perfektes Beispiel dafür.

Seit 1871 zeigt die Nationalgalerie eine Sammlung von südafrikanischen, afrikanischen und europäischen Kunstwerken. Darunter befinden sich auch Werke von britischen, französischen, niederländischen und flämischen Künstlern vom 17. bis 19. Jahrhundert. Hauptsächlich beschäftigen sich die Ausstellungen mit der Geschichte Südafrikas und wichtigen Erlebnissen, die diese Geschichte geprägt haben. So gibt es ein Bild auf dem drei unterschiedliche Frauen abgebildet sind. Alle sagen, dass sie aus derselben Stadt kommen und dort auch geboren sind, obwohl sie sehr verschieden aussehen. Die Aussage: Wir sind gleich, egal wie wir aussehen. 

Bestimmte Teile der Dauerausstellung werden immer wieder gegen temporäre Ausstellungen ausgetauscht, um neue Themen und Objekte in die Galerie einzubinden. Es gibt daher nicht nur Gemälde und Bilder zu betrachten, auch Skulpturen, Fotografien und Architektur finden ihren Platz. Sie sollen einen besseren Einblick in die Produktionen aus Südafrika und den gesamten Kontinent gewähren. 

Besonders die Skulpturen ziehen den Besucher in ihren Bann und erzählen die Geschichte Südafrikas auf eine ganz neue Art und Weise. Manche strahlen etwas Positives aus und manche verbreiten eine unheimliche Atmosphäre. So gibt es die Skulptur „Butcher Boys“ (dt. Metzgerjungen), die drei nackte Männer darstellt, mit Hörnern und entstellten Gesichtern. Geht man an diesen vorbei und sieht ihnen in die Augen, hat man das Gefühl, die ganze Zeit von ihnen beobachtet zu werden. Sie lassen einen nicht mehr los. Es ist sehr lebendig und ein wenig Angst einflößend.

Momentan wird die Sonderausstellung „Brave New World…20 Jahre Demokratie“ gezeigt, die sich mit der Entwicklung und den Problemen der Demokratie in Südafrika seit den ersten freien Parlamentswahlen 1994 beschäftigt. Dabei werden auch Fotografien ausgestellt, die Menschen aus unterschiedlichen Ländern, in unterschiedlichen Situationen zeigen. Im ersten Moment wirken sie ganz normal, aber dann strahlen sie etwas Besonderes aus und erzählen eine eigene Geschichte. Mit Sicherheit spielt hier auch eine Rolle, dass die Bilder in schwarz-weiß dargestellt werden. 

Kunst kann also interessant sein, berühren und Menschen in ihren Bann ziehen. Man muss sich nur darauf einlassen. Die Sonderausstellung „Brave New World…20 Jahre Demokratie“ wird noch bis zum 1.November diesen Jahres gezeigt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

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