Tuesday, November 1, 2011

Roths Exportschlager kommt nicht in Kapstadt an

Challenge-Triathlon in Kapstadt zum Ärger der Sportler kurzfristig abgesagt - 28.10. 12:02 Uhr

ROTH - Der Challenge-Triathlon ist längst zu einem Exportschlager geworden. Zwölf Ableger hat der Ur-Wettbewerb in Roth inzwischen weltweit, die letzte von sechs Premieren in diesem Jahr sollte in Kapstadt vor großer Kulisse stattfinden. Doch ausgerechnet dieses Finale wird nun zum Ärgernis.

Eine Traumstraße, die zum sportlichen Albtraum geworden ist: Weil die Genehmigung für die Radstrecke zurückgezogen wurde, fällt der Challenge in Kapstadt kurzfristig aus.

Eine Traumstraße, die zum sportlichen Albtraum geworden ist: Weil die Genehmigung für die Radstrecke zurückgezogen wurde, fällt der Challenge in Kapstadt kurzfristig aus.

Felix Walchshöfer wäre nächste Woche ohnehin nach Südafrika geflogen. Am 6. November sollte in Kapstadt die Premiere des Challenge Triathlons stattfinden, klar, dass da der Geschäftsführer der Rother GmbH und „Vater“ der weltweiten Challenge Family selbst dabei sein wollte. Doch anstatt erfolgreich Geburtshilfe für das letzte von sechs Challenge-Kindern des Jahres 2011 leisten zu können, muss Walchshöfer nun Schadensbegrenzung, vor allem aber Ursachenforschung betreiben.


Unterlagen-Wirrwarr - Walchshöfer wehrt sich

Am 18. Oktober, also knapp drei Wochenenden vor dem Ultra-Triathlon über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen, wurde die Premiere abgesagt. Offizieller Grund: Grant Kunneke, der Veranstalter vor Ort, bekam von der zuständigen Behörde in Kapstadt keine Genehmigung für die Radstrecke. In den Medien der südafrikanischen Tourismusmetropole wurde als Grund angeführt, dass der Organisator angeforderte Unterlagen über die Strecke und deren Sicherung nicht bei der Stadt eingereicht habe.


Ein Vorwurf, den Walchshöfer nicht nachvollziehen kann. Denn: „Wir haben seit Monaten eine unterschriebe Genehmigung vorliegen und die Radstrecke ist bei einer Pressekonferenz im April im Beisein des Bürgermeisters als große Attraktion des Wettbewerbs vorgestellt worden“, erklärt er. Man habe diesen Sachverhalt auch von einem Anwaltsbüro prüfen lassen und sei ratlos, warum nun die Genehmigung urplötzlich verweigert wurde und so der Wettbewerb — sehr zum Unmut von rund 400 gemeldeten Sportlern — derart kurzfristig abgesagt werden musste. Walchshöfer will die Hintergründe nun nächste Woche selbst klären, denn prinzipiell möchte er weiterhin einen Challenge in Kapstadt veranstalten. Dabei würde er auch weiterhin mit Grant Kunneke zusammenarbeiten, „an dessen Zuverlässigkeit ich derzeit keine Zweifel habe“. Den gemeldeten Athleten seien die Antrittsgebühren zurückerstattet und überdies ein freier Start bei einem Rennen der Challenge-Serie 2012 angeboten worden.

Der finanzielle Schaden, speziell für Starter aus Europa, ist allerdings trotzdem beträchtlich. So wollte beispielsweise Andreas Geber aus Wendelstein den Start in Kapstadt mit einem Familienurlaub verbinden. „Meine Reisekosten für Flüge und Hotelbuchungen belaufen sich auf rund 6500 Euro“, sagt er, und da eine Reiserücktrittsversicherung dafür natürlich nicht aufkomme, werde er die Reise eben nun ohne Triathlonstart antreten müssen. Geber kritisiert, „dass sich das Challenge-Team in Roth von der Verantwortung distanziert und auf den Veranstalter vor Ort verweist“. Er habe sich vom Rother Challenge-Büro mehr persönliche Hilfe erwartet, beispielsweise bei der Umplanung seiner Reise, was die Hotels anbelangt.

Walchshöfer: "Haben uns extrem bemüht"

Walchshöfer wiederum verweist darauf, dass die offiziellen „Race Hotels“ des Challenge in Kapstadt Stornierungen der Triathleten ohne Verrechnung von Kosten akzeptieren würden. Auch sonst ist er der Meinung, „dass wir uns extrem bemüht haben, diese natürlich unschöne Situation für die Teilnehmer abzumildern“. Hätte er mehr tun müssen, um die Organisation vor Ort zu überwachen? „Wir haben den gleichen Aufwand und die gleiche Kontrolle wie bei unseren anderen Veranstaltungen betrieben.“ Auch Bedenken, dass die Serie vielleicht zu schnell expandiert habe, kann Walchshöfer nicht nachvollziehen. „Von sechs Premieren in diesem Jahr sind fünf hervorragend gelaufen“, sagt er, wohl wissend, dass trotzdem „ein geringer Imageschaden“ entstanden ist.

Den wiederum würde man bei der Ironman-Serie, dem großen und berühmten Gegenspieler der noch jungen Challenge Family, wohl gerne ein wenig nutzen. So hat man Triathleten und Triathletinnen, die für Kapstadt gemeldet waren, einen Startplatz bei einem Ironman angeboten, auch wenn der Anmeldeschluss schon vorüber war. „Eine nette Geste“, wie Heidi Jesberger aus Eckersmühlen findet, die nun am 5. November beim Ironman in Florida starten wird.


Quelle: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung





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