Monday, March 25, 2013

Scientology verbreitet sich in Südafrika

Die Meinungen gehen weit auseinander, wenn es darum geht, Scientology zu klassifizieren. Für die einen eine anerkannte Religionsgemeinschaft, für die anderen eine gefährliche Sekte. Eins steht jedoch fest: Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz stuft Scientology als eine Gefahr für die Öffentlichkeit und des demokratischen Systems ein. Laut eigenen Aussagen wollen sie den Menschen dabei helfen, völlige spirituelle Freiheit und Wahrheit zu erlangen.


Lobgesänge bei der Eröffnung der Scientology-Stelle in Pretoria


Gegründet im Jahr 1954 in den USA, hat Scientology in Deutschland bereits einen Mitgliederstamm von rund 12.000 Menschen aufgebaut. Auch am südafrikanischen Kap sind die Scientologen bereits angekommen. Kritische Stimme? Fehlanzeige! Die südafrikanische Presse hält sich weitgehenden mit kritischen Äußerungen zurück. Grund dafür ist, dass diese Organisiation bisher als friedliche und bereichernde Kirche wahrgenommen wird.


Vor wenigen Wochen, am 23. Februar, wurde eine neue Niederlassung unweit der Deutschen Botschaft in Pretoria vom Scientology-Chef David Micscavidge eröffnet. Er sprach vom großen Einfluss, den seine Organsiation auf die südafrikanische Nation ausüben kann. Damit stieß er in der Haupstadt bei Politik, Medien sowie Gesellschaft auf allgemeine Zustimmmung. Weder Arbeit noch Ziele der fragwürdigen Organisation werden dabei hinterfragt. 

Seminarraum der Scientology-Kirche in Pretoria
Das neue Informations-Center Scientologys bietet über 500 Filme an, anhand derer man Wissen über die „Religion“ bekommt. Auch an Gottesdiensten sowie Seminaren kann teilgenommen werden. Damit möchten die Scientologen neue Mitglieder in der Umgebung anwerben, die anschließend bereit sind, die Organisation finanziell zu unterstützen, denn diese ist nicht kostenfrei. Mittlerweile gibt es sechs Scientology-Kirchen in Südafrika. Sechs zuviel?


(Fotos: Scientology South Africa)

von Anne Luckmann

2 comments:

  1. Bereits im März 2000 hatte das südafrikanische Innenministerium der Scientology Kirche das Recht zugesprochen, rechtskräftige Eheschließungen durchzuführen. Nach dem entsprechenden Gesetz ist dies gleichbedeutend mit der vollständigen staatlichen Anerkennung als Religionsgemeinschaft.

    Und am 3. Dezember 2007 übersandte die SARS (Südafrikanische Steuerbehörde) der Scientology Kirche in Südafrika eine Urkunde, in der die Scientology Kirche als gemeinnützige Körperschaft anerkannt wird.

    Es wundert mich nicht, dass Scientology in Südafrika positiv wahrgenommen wird. Schließlich hat sich ihr Gründer L. Ron Hubbard für Bürgerrechte stark gemacht und war ein entschiedener Gegner der südafrikanischen Apartheidsregierung.

    Auch haben Scientologen in den 70er Jahren psychiatrische Einrichtungen in Südafrika aufgedeckt, in denen eingeborene Patienten als Sklavenarbeiter gehalten wurden. Als Folge wurden diese Anstalten von der World Health Organisation (WHO) im Jahr 1977 untersucht. Später setzte sich die Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika ebenfalls damit auseinander.

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  2. Die Antwort auf die letzte Frage lautet aus meiner Sicht eindeutig: NEIN! Scientologen etablieren sich als wertvolle und zuverlässige Mitbürger und Mitglieder, wo auch immer sie auftauchen!
    Ich finde es etwas schade, dass ein afrikanischer Blogg die deutsche Sicht auf Scientology widerspiegelt. Das ist nicht richtig, besonders, da Scientology in Afrika durchaus sehr positiv wahrgenommen wird.

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