Nach drei Wochen Kapstadt
hatte ich es immer noch nicht geschafft, dem Kap der guten Hoffnung und der
Pinguinkolonie in Simon’s Town einen Besuch abzustatten, dabei hatten die
possierlichen Tiere mich doch schon in Deutschland neugierig gemacht auf meinen
Südafrika-Aufenthalt. Höchste Zeit also, mich mal auf eine Cape Peninsula-Tagestour
zu begeben, um all die Attraktionen der Halbinsel an einem Tag abzuklappern.
Gestern war es
dann soweit, morgens um 8:20 Uhr wurde ich vor der Haustür meiner Unterkunft
abgeholt. Ich hatte einen der üblichen, riesigen Touristenbusse erwartet
und wurde das erste Mal posiitv überrascht. Die Tour fand in einem gemütlichen
Mini-Van statt und sogleich wurden mir
auch meine "Mitreisenden" vorgestellt. Wir waren eine kleine Gruppe
von 9 Leuten aus verschiedenen Ländern und mit völlig unterschiedlichen
Backgrounds, wie ich später feststellte. Eine bunt-gemischte Truppe also.
Trotz der frühen Uhrzeit an einem Sonntagmorgen war die
Stimmung super und nachdem wir alle Gäste eingesammelt hatten, machten wir uns
auch sogleich auf den Weg zum Kap der guten Hoffnung, entlang an der
atemberaubenden Westküste des Western Cape. Unser Tourguide, Zain, erzählte
uns während der Fahrt einige interessante Fakten über die Geschichte Kapstadts,
die Apartheid und wilde Tiere wie die Baboons, eine Gattung der Paviane.
Unser erster
Stopp war dann ein Aussichtspunkt mit Panorama-Blick auf einen der schönsten
und bekanntesten Strände Kapstadts, Camps Bay. Wir hatten genügend
Zeit, einige Fotos zu schieβen, bevor es auch schon weiterging auf den berühmten Chapmans Peak
Drive, von wo aus man eine spektakuläre Aussicht auf die Bucht und den Hafen
von Hout Bay hat. Vorbei an weiteren, Bilderbuch ähnlichen Stränden
und einer Strauβenfarm erreichten wir gegen Mittag das Kap der
guten Hoffnung, Teil des Table Mountain National Parks. Nachdem wir am
offiziellen Schild ein paar Beweisfotos gemacht hatten, fuhren wir weiter zu
einem Parkplatz, von wo aus man entweder eine Seilbahn hinauf zum Cape Point mit
seinem Leuchtturm oder einen 15-minütigen Fuβweg wählen
kann. Oben angekommen wird man fü r die eventuellen Strapazen mit einer
atemberaubenden Aussicht auf Afrikas südwestlichsten Punkt belohnt, allerdings
sollte man auf jeden Fall eine Jacke einpacken, denn der Wind bläst
einem dort oben kräftig um die Ohren. Dank des kleinen Busses war ich
relativ bald mit den anderen Gästen ins Gespräch gekommen und
verbrachte so die gleichzeitige Mittagspause in bester Gesellschaft.
Nach dem ersten
Highlight folgte sogleich das Zweite: die Pinguine in Simon’s Town, endlich! Nach
30-minütiger Fahrt, dieses Mal entlang der False Bay östlich des Kaps, erreichten
wir Boulders Beach, die Heimat der auβergewöhnlichen Kolonie. Zum
Zerreiβen gespannt zahlte ich die 60 Rand Eintritt und lief den liebevoll
angelegten Holzpfad entlang zum Strand. Noch bevor ich dort ankam, begrüβten
mich rechts und links die ersten Pinguine und am eigentlichen Strand tummelten
sich dann Hunderte der possierlichen Tierchen. Es war schon recht gewöhnungsbedürftig,
Pinguine an einem warmen Strand zu beobachten, aber sie waren so niedlich, dass
ich das noch stundenlang hätte tun können und ich schoss gefühlte
tausend Fotos von der unglaublichen Kulisse. Auf dem Rückweg zum Van überquerten
wir dann noch einen öffentlichen Strand – und siehe da – auch hierhin
hatten sich einige Pinguine verirrt, die ganz ungeniert mit den Einheimischen
im Wasser plantschen. Für uns nicht nur eine weitere, kostenlose Gelegenheit
Bilder zu schieβen, sondern es war ebenso sehr spannend, die Tiere
auch abseits vom Touristenstrom erleben zu können.
Unser letzter Stopp,
die Botanischen Gärten in Kirstenbosch, führte uns zunächst
vorbei an den Traumstränden von Kalk Bay und Muizenberg und einer
malerischen Weinlandschaft. Im Park selber fand an diesem Tag ein Konzert der Kirstenbosch
Summer Sunset-Reihe statt, weshalb es etwas voll war, durch die Gröβe der
Gärten verloren sich die Massen jedoch und man konnte dennoch ungestört
durchs Grün spazieren. Zum Ausklang gönnte sich die Gruppe noch eine Flasche
regionalen Wein im anliegenden Restaurant, bevor wir uns erschöpft,
aber glücklich auf den Heimweg machten. Gegen 18 Uhr waren wir zurück in
Kapstadt City und ich hatte nicht nur einen wundervollen Tag erlebt, sondern
habe auch einige neue Bekanntschaften schlieβen dürfen.
Von Sandra Juette
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