Monday, March 5, 2012

Eröffnung der Ausstellung in der WOODSTOCK FOUNDRY

Gestern Abend fand die Eröffnung der Woodstock Foundry & Southern Guild Exhibition in Kapstadt statt. Nicht nur die exklusiven Design-Artikel waren ein Hingucker, sondern auch bunte gemischte Truppe der geladenen Gäste.

Von Julia Berghofer

Das Gebäude der Woodstock Foundry befindet sich in einer aufstrebenden Gegend Kapstadts. Woodstock ist gerade dabei, sich vom zwielichtigen Hinterzimmer der Stadt zum Künstlerviertel und hippen Geheimtip zu entwickeln. Die Präsenz von Armut und Kriminalität lässt sich jedoch noch immer hautnah spüren und gibt dem bunten Treiben innerhalb der umgebauten Fabrikhalle einen surrealistischen Touch.

Mit etwas Phantasie kann man sich noch gut vorstellen, wie es in dem alten, verwinkelten Gebäude mit dem lichten, von einer Veranda gesäumten Innenhof, ausgesehen haben könnte. Ein wenig düster und heruntergekommen muss es ausgesehen haben. Alte, halb verfallene Tore und der Anblick von geschlossenen und vergitterten Geschäften, wenn man aus einem der hohen Fenster auf die angrenzende Straße blickt, runden das etwas schaurige Flair ab.

Heute steht mitten im Innenhof eine lebensgroße von innen beleuchtete Nashorn-Skulptur als Draht und Papier. Im Hintergrund plätschert ein von weiß glänzenden Keramikformen eingefasster Brunnen. In den Ausstellungsräumen finden sich die vielfältigsten Deko-Artikel, Interieur-Design und Schmuck. Sogar ein Hair-Dresser hat sich hier niedergelassen. Die Friseurtischchen sehen aus wie die Nachttische im Krankenhaus, an der Wand hängen alte Biedermeierbilder, Scheren und ein Mao-Porträt. Beim näheren Hinsehen recht willkürlich zusammengestellt, wirkt die Einrichtung des Salons als Gesamtes absolut geschmackvoll und ein wenig schräg.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch ein eines der Highlights der Ausstellung, ein Kunstgegenstand, der für ganze 17 000 Rand zu haben ist und den vielversprechenden Namen „De Laaste Brai“ trägt. Als letzten Schrei der sogenannten „tombstone couture“ haben die afrikaansen Punk-Künstler Zander Blom und Adriaan Hugo einen Grabstein aus schwarzem Granit zum Grill umfunktioniert. Selbst Fotos von der Installation kosten bereits ein Vermögen.

So bunt, vielfältig und ausgefallen wie die Design-Artikel sind auch die Besucher der Ausstellung. Den meisten sieht man das Künstlerdasein auf den ersten Blick an – erlaubt ist, was gefällt. Nach diesem Motto trifft man auf bunte Vögel, Haute Couture-Erscheinungen und leger gekleidete Kunst-Shopper gleichermaßen.

Wer sich für ausgefallene Kunstgegenstände und Inneneinrichtung interessiert, sich unter Maos wohlwollendem Blick einen neuen Haarschnitt verpassen lassen oder einfach einen Kaffee im angesagten West Street Cafe genießen möchte, dem sei die Woodstock Foundry wärmstens empfohlen!

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