Thursday, July 31, 2014

Den Meerestieren einmal ganz nah sein



Von: Kimberly Gepkens
Das Meer fasziniert mit seiner unendlichen Weite und Tiefe. Noch heute werden neue Tierarten entdeckt, die ihrem Lebenszyklus im Ozean folgen. Dieser Aspekt wirft Fragen auf: Was verbirgt sich in den Tiefen des Gewässers? Wem kann man dort begegnen? Dank vieler Aquarien gibt es endlich Antworten. Das „Two Oceans Aquarium“ entführt die Besucher in die Unterwasserwelt und lässt sie mit den unterschiedlichsten Meeresbewohnern auf Tuchfühlung gehen.
Schon von Weiten sieht man  das „Two Oceans Aquarium“ an der V&A Waterfront. Sobald man das Gebäude betritt, kommt man ins Staunen. Schon die Eintrittskarte ist einmalig, es ist keine gewöhnliche Karte, sondern ein unsichtbarer Stempel auf dem Handrücken. Gleich am Eingang hängen  Informationen zu den Fütterungszeiten, damit die Besucher diese auf keinen Fall verpassen. Riesige Glasröhren gewähren Sicht auf die vielen verschiedenen Fischarten. Diese sind von allen Seiten zugänglich und einsehbar. Das „Two Oceans Aquarium“ hat seinen Namen dank der zwei Ozeane, dem Indischen und dem Atlantik, die an der Südspitze Südafrikas - Western Cape zusammentreffen.
Wo hat sich Nemo versteckt?
Im Aquarium gibt es eine unheimliche Artenvielfalt an Meeresbewohnern, doch zum Glück gibt es an jedem einzelnen Tank eine detaillierte Beschreibung.
Schon am Eingang wird man von Nemo begrüsst- er tummelt sich dort mit seinen Freunden. Somit ist Nemo gefunden! Doch das Beste kommt erst noch, durch eine Luke kann man in das Innere der Röhre klettern und ab dem Zeitpunkt schwimmen viele Nemos über den Köpfen der Besucher und  neben ihnen, egal wo man  hinschaut. Unglaublich! Der Spaziergang führt weiter zu den Krebsen, Aale und auch wirbellosen Tiere, wie Seeigeln und Korallen.
Bewegtes Meer
Es wird versucht die natürliche Meeresatmosphäre nachzuempfinden und deshalb werden in einem designierten Becken Wellenbewegung hergestellt. Dann folgt endlich die erste Begegnung mit den Haien - doch nicht  wie es der Besucher erwartet. In einem kleinen Tank, kann man die Eier des Katzenhais betrachten. Ziemlich spannend, da nur der Katzenhai Eier legt und die anderen Haiarten lebend gebären.
Weiter geht es zum Wonderworm, Korallen und Anemonen in den unterschiedlichsten Formen und Farben und natürlich den Seepferdchen, die immer für reichlich Begeisterung sorgen.
Aufgepasst und Zugehört
In anderen, nur halbhohen Becken dürfen den Rochen beim schwimmen und tarnen im Sand zugesehen werden. Manche von ihnen versuchen am Rand des Beckens nach oben zu  gelangen, bitte NICHT streicheln. Doch gibt es auch kindergerechte Becken, wo sich Kinder einen Wunsch erfüllen können. Hier liegen Seesterne, Anemone und Korallen, die (unter Aufsicht) angefasst werden dürfen.
Nebenan befindet sich die HI-TEC Microscope Exhibit. Hier kann man sogar  ein Stück Haihaut anfassen. Unter einem Mikroskop werden dem Besucher Lebewesen vergrößert sichtbar gemacht, die er mit dem normalen Auge niemals wahrnehmen könnte und nebenbei werden sie vom Experten genauestens erklärt. Wirklich interessant und ein Besuch lohnt sich!
Problem und Lösung: der Mensch
Nach der wissenschaftlichen Ecke folgt ein erneutes Highlight: "Westküsten Hummer“. Ein Zugang an der Seite des Tanks bringt den  Besucher zur gegenüberliegenden  Seite und er kann die Tiere auch aus einem anderen Sichtwinkel betrachten. Folgen wir dem Gang, der immer dunkler wird, entdecken wir  am Ende die ersten Haie, die in einem abgedunkelten Becken ihre Bahnen ziehen.
Im nächsten Stockwerk wird ein wenig Aufklärungsarbeit geleistet. Das Aquarium hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Tiere zu schützen und ihnen zu helfen. Denn gerade durch Plastikmüll sterben viele Fische, Vögel und Seelöwen. Der Besucher kann sich informieren, über die Probleme, deren Folgen und Lösungsansätze.
Im nächsten Raum eröffnet sich dem Besucher die Welt der Amphibien. Mit Informationen zu Fröschen und welchen Gefahren sie ausgesetzt sind. Gezeigt wird ein Kindertheaterstück, um Kinder für die Froschthematik zu sensibilisieren.
Pinguine, Schlangen und der Höhepunkt
Die schwarz-weiß Frackträger bereichern das Aquarium und man kann sogar der Fütterung beiwohnen. Im selben Raum befindet sich auch ein Terrarium mit einer Maulwurfsnatter. Ihr Hobby ist, sich  mit ihrem Kopf im Sand einzugraben, denn dort fühlt sie sich am wohlsten. Besonders beruhigend ist die Auskunft des Personals, dass der Biss zwar wehtut, aber nicht giftig ist, da sie durchaus auch im Garten auftauchen könnte.
Nun zum letzten Höhepunkt. Die I&J Predator Exhibit, in der sich die großen Fische aufhalten und auch die Sandtigerhaie. Hier haben die Besucher sogar die Möglichkeit mit ihnen zu tauchen (nur mit Tauchschein) und im Strom der Fische zu schwimmen. Außerdem befindet sich eine Riesenschildkröte im Tank die aber sehr schüchtern ist und man gut nach ihr Ausschau  halten muss. Deshalb nicht wundern, wenn sie zwischen Fischen, Schildkröte und Haien auch einen Taucher erspähen. Dieses einzigartige Erlebnis ist sehr gefragt und gut besucht.
Ein Erlebnis zu jeder Zeit
Neben vielen Informationen über die Meeresverschmutzung und über die aktuelle Situation der Wale und Haie kann man sich im Untergeschoss bei einem Snack stärken, während die Kinder beim Puppenspiel zuschauen, das sich mit Meeresgeschichten beschäftigt und sie mit einbindet.
Das „Two Oceans Aquarium“ ist ein Erlebnis für jedes Alter und hat viel Abwechslung zu bieten. Ein Besuch lohnt  sich und sollte während ihres Kapstadt-Aufenthalts unbedingt mit eingeplant werden.

Tuesday, July 29, 2014

An Bord eines Sklavenschiffs



 Von: Kimberly Gepkens

Die Geschichte Südafrikas ist manchmal echt kompliziert. Doch es geht immer noch komplexer. Das Slave Lodge Museum ist eines der ältesten Gebäude Kapstadts. 1679 erbaut, diente es als Sklavenunterkunft und 1811 wurde es dann zum Regierungsgebäude um entwickelt. Später befand sich ein altes Kammergericht in diesem Gebäude, bevor es dann zum Museum „Slave Lodge“ ernannt wurde.

Südafrika legt viel Wert auf seine Geschichte und in Kapstadt finden sich viele Museen zur eigenen Historie. Dazu gehört auch die Zeit, in der es ganz normal war, Sklaven zu halten und diese zu misshandeln. Rechte? So etwas gab es nicht für sie. Heute ist das für viele unverständlich, warum Menschen andere Menschen so behandelt haben. Die Slave Lodge bietet eine tolle Location, um die Geschehnisse zu verstehen und nachzuempfinden.

„From human wrongs to human rights” – Unter diesem Motto steht die gesamte Ausstellung. Dieser Slogan trifft es besonders gut. Denn dadurch, dass die Menschen so schlecht behandelt wurden, musste etwas getan werden. Deshalb gibt es heute Menschenrechte und vor allem Menschen, die für diese Rechte kämpfen und sich für sie einsetzen. Noch heute lernen wir aus der Vergangenheit und daraus eine bessere Zukunft zu gestalten.

Das zeigt sich schon direkt zu Beginn der Ausstellung. Dort gibt es einen kleinen Filmraum, der alle 20 Minuten eine Dokumentation zeigt, in der die Geschichte der Sklaven wiedergegeben wird. Diese dauert etwa 15 Minuten und sollte unbedingt angeschaut werden. Denn noch verständlicher kann die Geschichte kaum erklärt werden. Der Film endet mit einem Satz, über den alle einmal nachdenken sollten: „We are because of them!“.

An den Wänden finden sich Informationen zur Entwicklung der Sklavengeschichte, historische Ereignisse, wie den Aufstand von Sklaven auf einem Schiff, und allgemeine Informationen zur VOC (Dutch East India Company), die eine der Hauptrollen bei der Verschiffung von Sklaven spielte. In einem abgedunkelten Raum wird vom Tagesablauf der Sklaven erzählt. Dabei leuchten Bilder an der Wand auf, die das Ganze noch viel anschaulicher machen. 

Ein absolutes Highlight ist der nachgebaute Innenraum eines Sklavenschiffs. Dort kann man hinein gehen und hört die Wünsche und Gebete einer Sklavin. Es ist auf der einen Seite ziemlich unheimlich, aber es vermittelt einem das Gefühl, man könnte die Situation richtig miterleben. Damit die Wirkung nicht verfehlt wird, sollte man die Augen schließen und sich auf die Umgebung einlassen. Es ist als wäre man im inneren eines Schiffs auf hoher See. 

Auch sehr interessant ist ein Raum, der Bilder von Männern und Frauen zeigt, an denen kreisförmig, wie zwei aneinandergrenzende Fächer, weiße Zettel hängen. Im ersten Moment wirkt das ein wenig komisch, doch geht man näher heran, steht auf den Zetteln etwas ganz klein geschrieben. Es sind die Schicksale von Sklaven, die sich gegen ihre Herren gewehrt haben oder weglaufen wollten und daraufhin bestraft wurden. Man kann dort ganz genau nachlesen, welche Strafe sie erleiden mussten, wie zum Beispiel das Brechen jedes einzelnen Knochens oder sie wurden über mehrere Tage und Wochen an den Armen irgendwo auf gehängt. 

Im Obergeschoss befinden sich dann noch weitere Ausstellungen, die aber nichts mehr mit der Geschichte der Sklaven im Allgemeinen zu tun haben. Es gibt einen Silber- und Goldraum, der Gegenstände aus verschiedenen Kulturen darstellt. Also was sie aus Silber oder Gold herstellen und auch die Entwicklung vom ersten Silber/ Gold bis heute. Das Gleiche gibt es noch mit einem Keramik-, Waffen- und Kleiderraum. Sie geben alle die Entwicklung und Geschichte dieser Gegenstände wieder und nehmen den Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit und wieder zurück.

Für Besucher die sehr an der Geschichte Südafrikas interessiert sind, ist es ein perfektes Museum. Doch auch für diejenigen, die allgemein ihr Wissen erweitern wollen, lohnt sich der Besuch in der „Slave Lodge“.

Monday, July 28, 2014

Demokratie in Bildern



Von: Kimberly Gepkens


 
Kunstmuseum oder eine Galerie besuchen? Die meisten verbinden damit nichts Positives, sondern einen trockenen und langweiligen Tag. Doch Kunst muss nicht immer das gemalte Bild sein. Kunst kann auch anders dargestellt werden. Die Südafrikanische Nationalgalerie ist ein perfektes Beispiel dafür.

Seit 1871 zeigt die Nationalgalerie eine Sammlung von südafrikanischen, afrikanischen und europäischen Kunstwerken. Darunter befinden sich auch Werke von britischen, französischen, niederländischen und flämischen Künstlern vom 17. bis 19. Jahrhundert. Hauptsächlich beschäftigen sich die Ausstellungen mit der Geschichte Südafrikas und wichtigen Erlebnissen, die diese Geschichte geprägt haben. So gibt es ein Bild auf dem drei unterschiedliche Frauen abgebildet sind. Alle sagen, dass sie aus derselben Stadt kommen und dort auch geboren sind, obwohl sie sehr verschieden aussehen. Die Aussage: Wir sind gleich, egal wie wir aussehen. 

Bestimmte Teile der Dauerausstellung werden immer wieder gegen temporäre Ausstellungen ausgetauscht, um neue Themen und Objekte in die Galerie einzubinden. Es gibt daher nicht nur Gemälde und Bilder zu betrachten, auch Skulpturen, Fotografien und Architektur finden ihren Platz. Sie sollen einen besseren Einblick in die Produktionen aus Südafrika und den gesamten Kontinent gewähren. 

Besonders die Skulpturen ziehen den Besucher in ihren Bann und erzählen die Geschichte Südafrikas auf eine ganz neue Art und Weise. Manche strahlen etwas Positives aus und manche verbreiten eine unheimliche Atmosphäre. So gibt es die Skulptur „Butcher Boys“ (dt. Metzgerjungen), die drei nackte Männer darstellt, mit Hörnern und entstellten Gesichtern. Geht man an diesen vorbei und sieht ihnen in die Augen, hat man das Gefühl, die ganze Zeit von ihnen beobachtet zu werden. Sie lassen einen nicht mehr los. Es ist sehr lebendig und ein wenig Angst einflößend.

Momentan wird die Sonderausstellung „Brave New World…20 Jahre Demokratie“ gezeigt, die sich mit der Entwicklung und den Problemen der Demokratie in Südafrika seit den ersten freien Parlamentswahlen 1994 beschäftigt. Dabei werden auch Fotografien ausgestellt, die Menschen aus unterschiedlichen Ländern, in unterschiedlichen Situationen zeigen. Im ersten Moment wirken sie ganz normal, aber dann strahlen sie etwas Besonderes aus und erzählen eine eigene Geschichte. Mit Sicherheit spielt hier auch eine Rolle, dass die Bilder in schwarz-weiß dargestellt werden. 

Kunst kann also interessant sein, berühren und Menschen in ihren Bann ziehen. Man muss sich nur darauf einlassen. Die Sonderausstellung „Brave New World…20 Jahre Demokratie“ wird noch bis zum 1.November diesen Jahres gezeigt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Friday, July 25, 2014

Tipp fürs Wochenende:



 
Von: Kimberly Gepkens

Hier gibt es ab jetzt immer ein Freitags-Special: der Tipp zum Wochenende (Märkte, Bars, Restaurants...).

Heute: Hout Bay Market

Der Hout Bay Markt befindet sich, wie es der Name bereits verrät in Hout Bay, Kapstadt. Jedes Wochenende finden Sie dort alles, was das Herz begehrt. Bei der riesigen Auswahl von afrikanischer Handwerkskunst über Klamotten bis hin zu Schmuck werden Sie bestimmt etwas für sich finden. Auch wenn Sie kein Geld ausgeben möchten, bietet sich der Markt an, um einfach ein wenig zu stöbern. Über Mittagessen oder Snacks für zwischendurch, müssen Sie sich keinerlei Sorgen machen. Im Essensbereich wird Ihnen eine kulinarische Vielfalt geboten. Dort finden Sie Gerichte aus Italien, Deutschland, Asien und vielen anderen Kulturen. Empfehlenswert sind die Bubble Teas und Smoothies, die frisch zubereitet werden. Hier wird jeder fündig. Die angenehme und perfekte Atmosphäre wird durch die Bands und/ oder Sänger vor Ort vollendet. 
 
Wer möchte kann ein paar Meter weiter auch den Fisch- und Hafenmarkt besuchen und mit viel Glück bekommt man die Gelegenheit einen Seelöwen zu streicheln.

Der Markt lohnt sich auf jeden Fall und ist auch schonend für das Portemonnaie. Die Öffnungszeiten sind freitags von 17:00 bis 21:00 Uhr und samstags und sonntags von 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr. 

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.bayharbour.co.za