Monday, March 16, 2015

Die pure Lebensfreude an Karneval

Sie strahlten, sie tanzten, sie trommelten, sie lachten, sie winkten und sie musizierten – den Karnevalsgruppen, Schulen und staatlichen Behörden war beim Umzug am Samstag in Green Point (Stadtteil von Kapstadt) ihre pure Lebensfreude spürbar anzumerken.

Satt eines Feuerwerks gabs Konfettiregen zu Beginn des Umzugs.
Pünktlich um 19 Uhr sollte der Umzug mit einem großen Feuerwerk starten – sollte. Aus 19 Uhr wurde 19.30 Uhr und von einem Feuerwerk war weit und breit nichts zu sehen. Mit den deutschen Paradeeigenschaften Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit nehmen es die Südafrikaner nicht so genau. Worüber man sich in Deutschland heillos aufregen würde, stört hier niemanden. Mich auch nicht. Eine halbe Stunde hin oder her. Who cares?

Auch einen lebensgroßen Elefanten gabs zu bestuanen

Das Motto des Umszugs „Feuer, Wasser, Luft und Erde“, speigelte sich in den bunten Kostümen, Kopfbedeckungen und prunkvollen Karnevalswagen der zahlreichen Gruppen wider. Gräser, Fische, Feuer, Blumen und Äste schmückten die Körper und Häupter der Umzugteilnehmer. Dabei strahlten, tanzten, trommelten, lachten, winkten und musizierten sie. Diese Fröhlichkeit – beeindruckend. Die Wagenvielfalt reichte von überdimensionalen Feuerdrachen und Fischen, über einen lebensgroßen Elefanten bis hin zu Flugzeugen, die durch den Abendhimmel von Kapstadt flogen.

Nahezu alle Gruppen, ob Jung oder Alt, hatten zum Teil eine Tanz-Choreographie einstudiert, bei denen sich unsereins wohl alles verrenkt hätte. Zu einheimischen Klängen oder moderner Chartmusik zogen die Karnevalisten im Lauf-Tanzschritt von De Waterkant nach Green Point (Stadtteile von Kapstadt). Purer Stolz und ein kleines bisschen Erschöpfung war von den Gesichtern der Teilnehmer abzulesen. Aber: sie strahlten, winkten und lachten. Sie hatten Spaß – das war auch hinter den Absperrgittern zu spüren.

Die Smartphones waren bei den Zuschauern stest griffbereit.
Jedoch übertrug sich die gute Stimmung nur auf einen Teil der Zuschauer. Rechts von mir stand ein deutsches Ehepaar - er war mit einer professionellen Spiegelreflexkamera bewaffnet, sie hatten das Smartphone im Fotomodus ständig im Anschlag. Beide waren schwer beschäftigt, alles festzuhalten. Auch mein I Phone war nur selten in der Hosentasche. Der Festhaltezwang übermannte auch mich. Gute Fotos oder einfach den Moment genießen? Ich versuchte beides unter einen Hut zu bekommen.



Immer in Bewegung - die Karnevalgruppen
Zu meiner Linken stand ein afrikanisches Ehepaar. Fotoapparat? Fehlanzeige! Hin und wieder bekam ich einen sanften Schlag in die Rippengegend. Der Mann neben mir tanzte fast so wild, wie die Gruppen im Umzug. Bei ihm konnte man die Freude aus jedem Tanzschritt herauslesen.

Den Moment genießen und auch mal alle fünf gerade sein lassen. Dies kann man hier von den einheimischen lernen. Und das geht am besten, wenn man ungehindert von Fotoapparat und Smartphone auf die Welt blickt und dabei sieht wie sie strahlen, lachen, tanzen, trommeln, winken und musizierten.

Von: Matthias Zahner
Das Element "Feuer" war das Motto vieler Gruppen.
Ein Flugzeug am Abendhimmel von Kapstadt.









Die Quellen verkörperten das Element "Wasser".

Das Elemet "Erde" war Motto dieses Wagens.



No comments:

Post a Comment