Tuesday, March 24, 2015

Ajax Cape Town: Friedlich in die nächste Runde



Auf der Haupttribünen saßen nur Wenige.
Gespannt und voller Vorfreude erwartete ich das Fußballspiel zwischen Ajax Cape Town und Bloemfontain Celtic. Zum einen gespannt auf das Stadion, die Fans, die Stimmung, die Stadionwurst und die Spielstärke der Mannschaften, zum anderen verspürte ich eine Vorfreude, weil Fußball meine Leidenschaft ist. Ich schaue mir von einem Kreisliga- bis zu einem Bundesligaspiel nahezu alle Spiele gerne an.

Ursprünglich gingen wir (zwei Freunde und ich) davon aus, dass das Spiel zwischen Ajax Cape Town und Bloemfontain Celtic im großen WM-Stadion in Green Point ausgetragen wird. Doch an diesem Tag wurde der Spielort in das Athlon Stadion (12 Kilometer vom Zentrum von Kapstadt entfernt) verlegt. Die Spannung auf das WM-Stadion wurde mir somit bereits vor dem Anpfiff genommen. Allerdings war ich weiterhin auf die Fans, die Stimmung, die Stadionwurst und die Spielstärke der Mannschaften gespannt.

Auf der 15-minütigen Fahrt ins Stadion schaue ich mir die Eintrittskarten etwas genauer an und entdecke, dass wir uns gerade auf dem Weg zu einem Achtelfinale des Netbank Cups (vergleichbar mit dem DFB-Pokal in Deutschland) befinden. Cool, K.o.-Spiele haben immer einen besonderen Reiz.
 Zehn Minuten vor Anpfiff sind wir auf einem Parkplatz direkt vor dem Stadion. Wir können direkt vor dem Eingang parken. Eine Schlange vor den Einlasstoren gibt es nicht. Das Spiel scheint nicht gerade ein Zuschauermagnet zu sein.

Im Stadion ist nur die Gegengerade für die Zuschauer geöffnet. Das reicht aber auch, um die etwa 4000 Zuschauer im Stadion unterzubringen. Bevor wir uns einen Platz auf der Tribüne suchen, möchte ich noch unbedingt eine Stadionwurst probieren. Doch, halt! Gibt es hier überhaupt eine Stadionwurst? Ja, gibt es. Mit Zwiebeln, in einem länglichen Brötchen. Lecker.

Das Maskottchen von Ajax Cape Town: der Urban Warrior.
Nun aber schnell ab auf die Tribüne und Platz nehmen. Ich setze mich neben einen jungen Ajax-Fan, der mit seinen Eltern da ist. Einen Augenblick später pfeift der Schiedsrichter die erste Hälfte an. Ajax Cape Town geht sofort in die Offensive und erzielt nach wenigen Minuten das 1:0. Bei den etwa 200 Ajax-Anhängern, die ich an ihren rot-weißen Fanshirts erkenne, brandet ein kurzer Jubel auf. Danach singen sie kräftig weiter. Es sind wohlklingende Lieder, die die Fans von Ajax, aber auch die grün gekleideten Bloemfontain-Anhänger, anstimmen. Nicht zu vergleichen mit den rauen Fangesängen aus Deutschland. Von den ohrenbetäubenden Vuvuzelas, die durch die WM 2010 bekannt wurden, ist nur wenig zu hören. Es ist eine angenehme Atmosphäre. Die Fans sind friedlich, keine Ausschreitungen, keine Bengalos – so muss Fußball sein.

Leere Ränge hinter den Toren und auf der Haupttribüne.
Das Spiel ist in der ersten Hälfte noch ganz ansehnlich, die zweite Halbzeit ist dann, sogar für mich als Fußballliebhaber, eher harte Kost. Das Niveau des Spiels, ist mit der 3. Liga in Deutschland zu vergleichen. Mein Nebensitzer, der junge Ajax-Fan, hat sich mittlerweile auf seinen Sitz gelegt und schläft seelenruhig. Verpassen tut er nichts. Cape Town verteidigt die knappe Führung, Bloemfontain findet keine Mittel die Abwehr des Heimteams zu knacken. Die Gästeanhänger peitschen ihr Team mit voller Sangeskraft nochmals nach vorne. Vergebens. Es bleibt beim 1:0 für die Hausherren. Trotz des mäßigen Spiels war es ein Erlebnis - vor allem wegen der Stadionwurst und den friedlichen Fangesängen.

Von: Matthias Zahner

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