Auf der Haupttribünen saßen nur Wenige. |
Ursprünglich gingen wir (zwei Freunde und ich) davon aus,
dass das Spiel zwischen Ajax Cape Town und Bloemfontain Celtic im großen
WM-Stadion in Green Point ausgetragen wird. Doch an diesem Tag wurde der Spielort
in das Athlon Stadion (12 Kilometer vom Zentrum von Kapstadt entfernt) verlegt. Die Spannung auf das WM-Stadion wurde mir somit bereits vor dem
Anpfiff genommen. Allerdings war ich weiterhin auf die Fans, die Stimmung, die
Stadionwurst und die Spielstärke der Mannschaften gespannt.
Auf der 15-minütigen Fahrt ins Stadion schaue ich mir die
Eintrittskarten etwas genauer an und entdecke, dass wir uns gerade auf dem Weg
zu einem Achtelfinale des Netbank Cups (vergleichbar mit dem DFB-Pokal in
Deutschland) befinden. Cool, K.o.-Spiele haben immer einen besonderen Reiz.
Zehn Minuten vor Anpfiff sind wir auf einem Parkplatz direkt
vor dem Stadion. Wir können direkt vor dem Eingang parken. Eine Schlange vor
den Einlasstoren gibt es nicht. Das Spiel scheint nicht gerade ein
Zuschauermagnet zu sein.
Im Stadion ist nur die Gegengerade für die Zuschauer
geöffnet. Das reicht aber auch, um die etwa 4000 Zuschauer im Stadion
unterzubringen. Bevor wir uns einen Platz auf der Tribüne suchen, möchte ich
noch unbedingt eine Stadionwurst probieren. Doch, halt! Gibt es hier überhaupt
eine Stadionwurst? Ja, gibt es. Mit Zwiebeln, in einem länglichen Brötchen.
Lecker.
Das Maskottchen von Ajax Cape Town: der Urban Warrior. |
Nun aber schnell ab auf die Tribüne und Platz nehmen. Ich
setze mich neben einen jungen Ajax-Fan, der mit seinen Eltern da ist. Einen
Augenblick später pfeift der Schiedsrichter die erste Hälfte an. Ajax Cape Town
geht sofort in die Offensive und erzielt nach wenigen Minuten das 1:0. Bei den
etwa 200 Ajax-Anhängern, die ich an ihren rot-weißen Fanshirts erkenne, brandet
ein kurzer Jubel auf. Danach singen sie kräftig weiter. Es sind wohlklingende
Lieder, die die Fans von Ajax, aber auch die grün gekleideten Bloemfontain-Anhänger,
anstimmen. Nicht zu vergleichen mit den rauen Fangesängen aus Deutschland. Von
den ohrenbetäubenden Vuvuzelas, die durch die WM 2010 bekannt wurden, ist nur
wenig zu hören. Es ist eine angenehme Atmosphäre. Die Fans sind
friedlich, keine Ausschreitungen, keine Bengalos – so muss Fußball sein.
Leere Ränge hinter den Toren und auf der Haupttribüne. |
Von: Matthias Zahner
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