Wednesday, August 27, 2014

Einmal Kapstadt gratis, bitte



Von: Kimberly Gepkens

Jetzt ist man eine ganze Zeit in Kapstadt. Es ist toll und man hat viel erlebt, aber über Kapstadt selbst hat man nicht so viel erfahren. Die Stadt hat so viel zu erzählen, also sollte man auch hinhören. Da bietet sich eine Walking Tour durch Kapstadt an – und diese ist sogar kostenlos.

Jeden Tag startet die Cape Town Free Walking Tour an der St. George’s Cathedral und nimmt die Teilnehmer mit auf eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Kapstadts. Dabei gibt es einiges zu entdecken. Die Führer stammen alle aus Kapstadt und ihre Geschichte und Lieblingsorte werden in die Tour mit einbezogen.

Albinos und der älteste Bewohner Kapstadts

Die Tour startet an der St. George’s Cathedral. Zu Beginn, falls etwas Zeit übrig ist, bekommen alle die Möglichkeit, sich die Kirche anzuschauen. Sobald alle da sind, geht es los. Die erste Station ist Company’s Garden, der ursprünglich zum Gemüsegarten von Jan van Riebeeck gehörte. Hier finden sich heute unzählige Denkmäler, von denen manche während der Tour genauer erklärt werden. Am Garten gelegen, ist das De Tuinhuys, das heute als Amtssitz für den südafrikanischen Präsidenten dient. Von aussen ein 
wunderschönes Gebäude, das aber leider nicht besichtigt werden kann.

Im Garten selbst sollten man Ausschau nach einem weissen Eichhörnchen halten, denn es ist das einzige weisse im gesamten Garten. Dabei handelt es sich um einen Albino. Bald darauf lernt man den ältesten Bewohner Südafrikas kennen. Es handelt sich um den ältesten, kultivierten Birnenbaum Südafrikas aus dem Jahr 1652.

Apartheid und Blumenmeer

Von der Natur geht es zu einem Gebäude, vor dem zwei Bänke stehen. Diese sollen an die grausame Zeit der Apartheid erinnern. Auf der einen Bank steht geschrieben, dass dort nur Weisse sitzen dürfen, die andere Bank gilt den Nicht-Weissen. Ausserdem finden sich Informationen darüber, wie viele in die Kategorie weiss oder nicht-weiss eingestuft wurden. Der Guide versucht die ganze Apartheid verständlicher zu machen und nennt Gesetzte, die 
verabschiedet wurden.

Da die Stimmung danach etwas gedrückt ist, geht es weiter zum berühmten Blumenmarkt in der Adderley Street. Hier finden sich alle Blumenarten in den verschiedensten Farben. Darunter die Nationalblume Südafrikas, die Königsprotea.

Danach bewegt sich die Gruppe in Richtung Grand Parade, ein riesiger Platz, der als Marktplatz genutzt wird. Von hieraus hat man Ausblick auf Castle of Good Hope, District Six und die City Hall. Caste of Good Hope ist das älteste, europäische, originale Gebäude Südafrikas, District Six ist ein Bezirk, der in den 1960er Jahren zerstört wurde und heute ein Museum ist und die City Hall ist bekannt für Nelson Mandelas Rede im Februar 1990. Er wurde freigelassen und das Volk wartete dort auf ihn. Mehr Informationen und Fakten werden während der Tour vom jeweiligen Guide erläutert.

Sklavenhaltung und St. George

Von dort aus geht es weiter zur Slave Lodge, einem Gebäude und heutigem Museum, in dem damals Sklaven gehalten wurden. Von dort aus haben die Gäste Aussicht auf den Verkaufsplatz der Sklaven. Hier mussten sie sich hinstellen, während auf der anderen Seite für sie geboten wurde. Viele der Sklaven bekamen einen neuen Namen von ihrem Herrscher. Damit sie niemals komplett in Vergessenheit geraten, wurden ihre neu gegebenen Namen auf schwarze, quadratische Blöcke geschrieben, die sich gegenüber dem Verkaufsplatz befinden.

Danach geht es zum letzten Stopp und somit zum Anfangspunkt: die St. Georges Cathedral. Sie ist Sitz des anglikanischen Erzbischofs von Kapstadt. Neben den Messen finden hier auch Konzerte statt. Ausserdem ist sie bekannt für ihre wunderbaren Glasmalereien und das Chorgestühl aus Stinkwood im Inneren. Unterwegs sieht man noch viel mehr, wie zum Beispiel den Green Market Square.

Die Tour dauert etwa eineinhalb Stunden und findet zweimal am Tag statt, um 11 Uhr und um 14 Uhr. Mehr Informationen gibt es unter http://www.nielsentours.co.za/ oder +27(0)766369007.
 
 






No comments:

Post a Comment