Von: Kimberly Gepkens
Die
Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika werden die Deutschen wohl nicht richtig
vergessen können. Das knappe 1:0 gegen Spanien im Halbfinale und dann der Kampf
um Platz drei gegen Uruguay. Nach vier Jahren und als Weltmeister kann man dann
zurückkehren und das Cape Town Stadium genauer unter die Lupe nehmen.
Das riesige Stadion ist schon von der Waterfront aus nicht
zu übersehen. Kein Wunder, dass es auch „weisser Elefant“ genannt wird. Das
macht neugierig, mehr zu erfahren und es ist auch nicht schwer dort hin zu
kommen. Es gibt eine MyCiti Bus-Station und genügend Parkplätze.
Abreissen?
Besser nicht…
Die Tour startet am Ticketschalter (dort gibt es auch die
Tickets für die Touren) und führt durch ein Tor die Treppen zum Stadion hinauf.
Dort wartet schon die freundliche Führerin, offen für jeglichen Small-Talk und
bereit jederzeit Fotos von den Teilnehmern zu machen. Zunächst geht es auf die
Tribüne, mit Blick auf das gesamte Spielfeld und die umliegenden Plätze.
Unfassbar, dass so ein Monstrum nur für eine
Weltmeisterschaft geschaffen wurde. Doch wie die Führerin erklärt, wird das
Stadion zwar nicht mehr so viel genutzt wie früher, doch die lokale Mannschaft
„Ajax Cape Town“ bestreitet hier ihre Heimspiele und viele internationale
Begegnungen finden hier statt, wie Vorbereitungsspiele für die WM oder
Freundschaftsspiele. So war die norwegische Nationalmannschaft zu Gast und auch
schon Manchester United. Hauptsächlich wird es aber für Großveranstaltungen
genutzt. Hier spielten schon U2, Lady Gaga, Justin Bieber und im Mai des
nächsten Jahres One Direction. In den letzten beiden Fällen waren die Tickets für
das gesamte Stadion an einem Tag ausverkauft.
Es gibt ein paar allgemeine Informationen zum Stadion, so
können bestimmte Plätze entfernt werden und an der Stelle, wo das Dach offen
erscheint, befindet sich eine Glasplatte auf der Menschen umher laufen können.
Dies kommt allerdings selten vor. Das Stadion hat 68.000 Plätze, die auf 55.000
reduziert werden können.
Presse
und die Bösen
Weiter geht es zum Pressebereich. Dort gibt es zwei
unterschiedliche Aussenbereiche, überdacht und nicht überdacht. Das hat nichts
mit der Wichtigkeit der Presseleute zu tun, sondern mit ihrer Ausstattung.
Diejenigen, die an den Strom angeschlossen werden müssen und sehr viel
technisches Equipment haben, sitzen auf den überdachten Plätzen. Diejenigen,
die nur ihr Tablet, Handy oder sonstiges benutzen, das sie schnell wegpacken können,
bekommen die nicht überdachten Plätze. Sollte es anfangen zu regnen können sie
ihre Sachen schnell zusammen packen und Schutz unter der Überdachung suchen,
mit Kabeln und all dem Equipment würde dies zu lange dauern. Von hier aus geht
es in den Konferenzraum, aus dem die Pressekonferenzen ins Fernsehen übertragen
werden. Dort finden auch die Pressekonferenzen von Ajax Cape Town statt.
Das Cape Town Stadium besitzt ein eigenes Gefängnis,
aufgebaut wie eine kleine Polizeistation. Zuerst gelangt man in einen Vorraum,
in dem geklärt wird, welcher Fall
vorliegt und wie gehandelt wird. Durch eine
Tür geht es zu den Zellen. Es gibt drei Stück insgesamt, doch in jede passen
etwa 20 Personen. Zwei davon sind für die Männer und eine für die Frauen, da
davon ausgegangen wird, dass die Männer mehr Probleme machen. Aber bloß nicht
falsch verstehen! Hier werden keine Schwerverbrecher weggesperrt, sondern vor
allem Leute, die illegal Tickets verkaufen oder versuchen auf das Spielfeld zu
gelangen.
Gemeinsam
mit Ronaldo und Messi
Danach geht es mit einem angenehmeren Teil weiter: die
Mannschaftskabine. Teilweise so gross, dass sich zwei Teams in einer Kabine
aufhalten können. Gut ausgestattet mit Duschen, Toiletten, Massageräumen und
kleineren Becken, die dafür da sind, dass der komplette Dreck abgewaschen
werden kann.
Es geht weiter zum Ankunftsbereich. Vorne an der Strasse
halten die Mannschaftsbusse, die Spieler steigen aus und laufen in das Stadion.
Durch den Flur, durch den man während der Führung läuft, sind auch die
Weltstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi gelaufen. Ihre Strecke verfolgend
gelangt man in den Bereich, wo beide Mannschaften das erste Mal aufeinander
treffen, kurz bevor sie auf das Spielfeld auflaufen. Natürlich dürfen die
Teilnehmer der Führung durch diesen Gang an den Rasen herantreten. Heran! Nicht
drauf. Denn den Rasen zu betreten ist strengstens verboten. Doch jeder darf ihn
einmal mit der Hand anfassen.
Promis
überall
Normalerweise gehört noch der Besuch der VIP Lounges zur
Führung dazu, doch an diesem Tag war das etwas anders. Das Cape Town Stadium
wird häufig als Drehort, vor allem für amerikanische Serien und Filme, genutzt
und so auch an diesem Tag. Denn wie schon einmal erwähnt, wird in Kapstadt
momentan die vierte Staffel der Serie „Homelands“ abgedreht. Die haben die
VIP-Lounges in ein Flughafengebäude verwandelt und durften bei den Dreharbeiten
nicht gestört werden.
Eine Stadionführung lohnt sich auf jeden Fall und ist ein
Muss für jeden Fussballfan.
Führungen gibt es immer dienstags bis samstags, um 10
Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr.
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